T23 Bremse quitscht

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#1
Hallo Leute.
Ich habe da ein kleines Problem mit der hinteren Bremse meiner Celica S T23.
Da die alten Teile verschlissen waren habe ich die Bremsscheiben und Beläge getauscht.
Jetzt quitschen die Bremsen währen der Fahrt. Es ist zwar schon besser geworden aber nicht weg. Vielleicht haben sich die Bremsen etwas "eingschliffen". Das Quitschen passiert aber nicht beim Bremsen sondern beim Fahren wenn man nicht bremst. Also bei gelöstem Bremskolben.
Es ist ein sehr hoher Ton, mal da und mal nicht. Als ob etwas schwingt.
Hat jemand eine Idee wie man das Quitschen wegbekommt?
Grüße,
Torsten
 

CRX_Fan

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#3
Hallo Torsten!

Du könntest, wenn es ein schleifen ist, erstmal das hier prüfen:

Zitat von CRX_Fan Beitrag anzeigen
Hier sieht man das auf den Fotos sehr schön, was ich meine. Schaue mal ob Du dort Schleifspuren finden kannst!
Man sieht: Dort liegt die Scheibe am Anfang der Trommel an der Kante der Ankerplatte an und wenn die Kante dort nur ein bisschen verzogen ist, schleift sie dort an der Scheibe. Die Kante dann einfach etwas zurückdrücken bzw. leicht nach hinten schlagen.

Verursachte bei mir ebenfalls ein pulsierendes schleifen, das ich über die Handbremse beeinflussen konnte.





Wenn Du keine Schleifspuren finden kannst, und sich das schleifen definitiv auf die Handbremsbeläge zurückführen lässt, würde ich die Handbremse mal leicht zurückstellen am Rädchen. (ein leichtes Schleifen ist aber völlig normal, sowohl von der Handbremse, als auch von der Betriebsbremse). Handbremse aber nicht zu sehr verstellen, sonst zieht sie einseitig!
Dann musst Du prüfen, ob wirklich ALLES absolut leichtgängig ist und nicht verkantet sitzt. Die Beläge der Betriebsbremse hinten sind ja in zwei Führungsstiften eingehängt. Da sollte man schauen, ob sie absolut sauber und entrostet sind und sich die Beläge dort leicht bewegen können und nicht verkanten. Ebenso die Anlagepunkt der Trägerplatte des Belags, ob er locker und nicht zu stramm im Bremssattel sitzt.

Wenn es nämlich quietscht, ohne das Du die Bremse trittst, und es nicht vom schleifen der o.g. Ankerplatte der Handbremse/Bremsscheibe kommt, kann ja nur irgendwo etwas immer wieder irgendwo vorbeilaufen, wo etwas schief/verkantet steht.

Quietschen während des bremsens kann von eventuell fehlenden Anti-Squirl Blechen hinten an den Belägen kommen, oder wenn sie trocken eingebaut wurden.

Desweiteren kannst/musst Du die Schwimmbolzen des Sattels auf Leichtgängigkeit prüfen. Das kann SEHR gut sein, das sie etwas schwergängig sind und dann in einer schleifenden Position verharren. Diese solltest Du auf jeden Fall ausbauen, reinigen und neu einfetten!

Sollte es dann immernoch Probleme geben, solltest Du die Handbremse mal etwas lockerer schrauben, mit dem Rädchen, das sich hinter dem schwarzen Stopfen (auf dem Nabentopf der Bremsscheibe) befindet!
Worst Case wäre ein schwergängiger Kolben, was ich aber nicht hoffe.

Mehr kann ich Dir aus der Ferne auch nicht raten, denn im Endeffekt musst Du vor Ort selber das Geräusch lokaliseren, um es abstellen zu können.
(Am besten den Wagen aufbocken und Rad per Hand durchdrehen)
Für einen Aussenstehenden ist es sehr schwer, ein Geräusch zu beurteilen, das viele Möglichkeiten haben kann und wenn man nicht vor Ort ist!

Gruß,
Ben

EDIT: Nochmal komplett
Also:
Hinten ist das nicht ganz so einfach: Hier erstmal eine kurze Übersicht von mir zu dem Thema:

Hinten ist es bekannt, das die Scheibe INNEN AN DER ANKERPLATTE schleift, wenn man sie austauscht bzw. wenn sich hinten etwas verändert durch Montage andere Räder etc.! Das habe ich aber auch bereits häufig geschrieben, was man da machen kann! Toyota bearbeitet die schleifende Kante der Ankerplatte hinten bei neuen Bremsscheiben schon routinemäßig!

Der Celica hat das Handbremssystem im Nabentopf der Bremsscheibe integriert.
Als erstes sollte der Sattel abgenommen werden (man bekommt die Scheibe zwar auch so am Sattel vorbei, aber als Anfänger kann man die Handbremse dabei beschädigen, daher den Sattel abschrauben)
Vorher nimmt man die Beläge raus. Dabei müssen die drei Federklammern entfernt werden und man sollte ein Foto davon machen, wie sie sitzen!


DANN DARF MAN AUF KEINEN FALL die beiden Haltebolzen der Beläge einfach rausschlagen. Diese Beläge erst mit einem Schlitzschraubendreher auf diesen Bolzen gangbar machen und etwas einsprühen. Warum? Weil viele Leute, die es nicht tun, die Beläge durch das rausschlagen der Bolzen verkanten und dann die Ecke des Bremssattels rausbrechen. Das sieht dann so aus:






Unbemerkt führt das dann im betrieb dazu, wenn man Pech hat:


Das Forum ist voll von Beiträgen von Leuten, die das geschafft haben!
Hat man die Beläge draussen, kann man den Sattel losschrauben:


Die Hülsen und Bolzen sollten gereinigt und mit Keramikpaste gefettet werden (KEINE KUPFERPASTE)


Bevor die Scheibe abgenommen wird: Handbremshebel im Innenraum nach unten lösen.
Die Handbremse am Hinterrad sollte jetzt etwas zurückgestellt werden, damit man sie beim abnehmen der Scheibe nicht beschädigt! Auf dem Nabentopf der Scheibe befindet sich ein schwarzer Stopfen. Dahinter befindet sich das Rädchen zum vor- und zurückstellen der Handbremse. Dort muss man drehen, damit sich die Backen von der Trommel lösen.


Dahinter sieht es so aus:




Wenn man neue Handbremsbeläge verbaut, muss man die Anlagepunkte der Backen fetten:


Ansonsten Trommel und Beläge anschleifen:




Wenn man jetzt einfach eine neue Scheibe montiert, hat man in 90% der Fälle das typische Toyotaproblem: Die Scheibe schleift am Innenring der Ankerplatte. Toyota Werkstätten flexen diesen Teile routinemäßig rechts, unten, links weg.

Hier erkennt man schön die Schleifspuren, die eine neue Scheibe verursacht:






Zwei schöne Videos des schleifens

https://youtu.be/EKZybFtIeiA

https://youtu.be/QHEqC09VTW8

Daher sollte man von links bis rechts und unten soviel wie möglich dieser Platte wegflexen um diesen unschönen schleifen zu entgehen!

Fetten der Sattelbelagrücken und Führungsbolzen (keine Kupferpaste) sollte bekannt sein.

Hat man alles wieder zusammengebaut, muss die Handbremse wieder eingestellt werden:
Bremsscheibe wieder drauf setzen. Die Handbremse muss natürlich jetzt wieder über das Rädchen eingestellt werden.

Rad mit zwei Radmuttern provisorisch festziehen (oder ohne Rad mit zwei Muttern festziehen).

Handbremse zwei Rasten anziehen. Einstellrädchen drehen bis sich das Rad nicht mehr normal von Hand drehen lässt.
Dann das Rädchen wieder so lange zurückdrehen, bis sich das Rad wieder von Hand frei drehen lässt. Ein leichtes schleifen
ist normal.

Stopfen wieder in das Einstelloch setzen. Rad montieren.
 
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#4
Hallo Ben.
Danke für die schnelle Antwort.
Die Bremsscheiben schleifen nicht an der Ankerplatte, das haben die alten teilweise getan, hatte sich aber eingeschliffen. Die neuen haben nur am Anfang geschliffen als noch der Schutzlack drauf war.
Die Squirl-Bleche (habe nicht gewusst daß die so heissen) habe ich auch erneuert da die alten auf der Kolbenseite nahezu weggerostet waren.
Alle Stifte und Federn habe ich gegen Neue ausgetauscht. Alles schön mit Kupferpaste behandelt.
Die Schwimmhülsen sind alle 4 gängig.
Sonst noch Ideen?
Hast Du vielleicht ein Foto von den Bremssätteln? Möglicherweise habe ich Federn verkehrt eingebaut?
Grüße,
Torsten
 

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#5
Das hört sich ja eigentlich schonmal gut an, das alles neu ist...okay bis auf die Kupferpaste, das verursacht zwar nicht das Problem, aber beim nächsten mal nimm Keramikpaste...:D Kupferpaste ist nicht mehr zeitgemäß, da es in Zeiten von ABS Probleme verursachen kann und auf Alu bspw. auch korrodiert. Aber das ist ein anderes Thema und momentan nicht akkut bei der HA.

Bilder

Links:


Rechts:


Wenn Du originale Explosionszeichnungen benötigst, auch wegen dem korrekten einsetzen der Anti-Squeal Bleche, schreibe mir eine PN, ich sende sie Dir dann zu; die darf ich hier nicht öffentlich posten!

Wie ließ sich der Kolben denn reindrücken? War es sehr schwer oder ging er erst leicht, dann schwergängig...oder relativ leicht?
Radnabe hast Du auch schön sauber gemacht, bevor Du die Bremsscheibe draufgesetzt hast? das die Scheibe absolut akkurat auf der Radnabe sitzt?

Bock das Auto nochmal auf, mit montiertem Rad und schaue, in welcher Position das Rad anfängt Geräusche zu machen. Eventuell kannst Du dann schon was sehen!
Wenn es sich so reproduzieren lässt!
 
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#6
Der Bremskolben ließ sich sehr leicht zurückdrücken.
Wenn man das Rad von Hand dreht ist nichts vom Quitschen zu hören.
Auf Deinen Bildern sind die Bremssättel mit L (links) und R (rechts) manrkiert.
Wenn ich das richtig sehe sitzen die Klammern bei meinem Auto anders herum drin, also nach oben zeigend. Das war aber bei den alten Bremsen ( noch die originalen) auch so. Werde die Klammern mal umsetzen, vielleicht bringt es was.
Werde Dir mal eine PN schicken.
Torsten
 

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#7
Prüf bei der Probefahrt mal, inwieweit sich das quietschen verändert, wenn Du die Handbremse leicht anziehst!
 

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#9
Mehr kann ich auch gar nicht raten. Da musst Du nun mal nachforschen. :D

Das anziehen der Handbremse ändert meist auch minimal die Position der Scheibe, daher kann man damit Geräusche oft beeinflussen, auch wenn sie nicht direkt von der Handbremse kommen.
 
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#10
Wie schon geschrieben, das Anziehen der Hsndbremse ändert nicht.
Wenn ich fahre und es fängt an zu quitschen betätige ich während der Fahrt kurz und leicht das Bremspdal. Dann ich das Quitschen weg.
Es kann sein daß es wieder auftaucht nach dem Überfahren z.B. eines Gullideckels.
 
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