Standardproblem:
Les meinen Bericht dazu: Stichwort Ankerplatten schleifen am Innenring
www.nipponpower.de/schleifen.html
www.nipponpower.de/bolzen.html
P.S.
Keine Kupferpaste mehr verwenden - das ist überholt. Keramikpaste nehmen. (Grund ist weiter unten hier im Text zu lesen)
P.S. 2:
...die Handbremse...da die generell einen ziemlich langen Weg hat, wenn man sie anzieht
Deine Handbremse muss nachgestellt werden. Findest Du auch im Text.
P.S. 3:
Tipp: Bei intermittierenden Geräuschen an der Bremse, immer direkt an der Bremse "orten". Also aufbocken, sich vorsetzen und das Rad durchdrehen und genau horchen und prüfen, woher es kommt. So kann man die Problembereiche immer selber schon ausmachen und eingrenzen.
Zu Deinem Probem mit der schleifenden Ankerplatte:
Zwei schöne Videos des schleifens von anderen Usern:
Mein Bericht zum Thema Ankerplatten schleifen, Handbremse nachstellen, Bremssattel Hinweise:
Also:
Hinten ist das nicht ganz so einfach: Hier erstmal eine kurze Übersicht von mir zu dem Thema:
Hinten ist es bekannt, das die Scheibe INNEN AN DER ANKERPLATTE schleift, wenn man sie austauscht bzw. wenn sich hinten etwas verändert durch Montage andere Räder etc.! Das habe ich aber auch bereits häufig geschrieben, was man da machen kann! Toyota bearbeitet die schleifende Kante der Ankerplatte hinten bei neuen Bremsscheiben schon routinemäßig! Das betrifft alle Bremssysteme dieser Bauart, wie Celica, Yaris, Avensis, etc.
Der Celica hat das Handbremssystem im Nabentopf der Bremsscheibe integriert.
Als erstes sollte der Sattel abgenommen werden (man bekommt die Scheibe zwar auch so am Sattel vorbei, aber als Anfänger kann man die Handbremse dabei beschädigen, daher den Sattel abschrauben)
Vorher nimmt man die Beläge raus. Dabei müssen die drei Federklammern entfernt werden und man sollte ein Foto davon machen, wie sie sitzen!
DANN DARF MAN AUF KEINEN FALL die beiden Haltebolzen der Beläge einfach rausschlagen. Diese Beläge erst mit einem Schlitzschraubendreher auf diesen Bolzen gangbar machen und etwas einsprühen. Warum? Weil viele Leute, die es nicht tun, die Beläge durch das rausschlagen der Bolzen verkanten und dann die Ecke des Bremssattels rausbrechen. Das sieht dann so aus:
Unbemerkt führt das dann im betrieb dazu, wenn man Pech hat:
Das Forum ist voll von Beiträgen von Leuten, die das geschafft haben!
Hat man die Beläge draussen, kann man den Sattel losschrauben:
Die Hülsen und Bolzen sollten gereinigt und mit Keramikpaste gefettet werden (KEINE KUPFERPASTE)
Bevor die Scheibe abgenommen wird: Handbremshebel im Innenraum nach unten lösen.
Die Handbremse am Hinterrad sollte jetzt etwas zurückgestellt werden, damit man sie beim abnehmen der Scheibe nicht beschädigt! Auf dem Nabentopf der Scheibe befindet sich ein schwarzer Stopfen. Dahinter befindet sich das Rädchen zum vor- und zurückstellen der Handbremse. Dort muss man drehen, damit sich die Backen von der Trommel lösen.
Dahinter sieht es so aus:
Wenn man neue Handbremsbeläge verbaut, muss man die Anlagepunkte der Backen fetten:
Ansonsten Trommel und Beläge anschleifen:
Wenn man jetzt einfach eine neue Scheibe montiert, hat man in 90% der Fälle das typische Toyotaproblem: Die Scheibe schleift am Innenring der Ankerplatte. Toyota Werkstätten flexen diesen Teile routinemäßig rechts, unten, links weg.
Hier erkennt man schön die Schleifspuren, die eine neue Scheibe verursacht:
Zwei schöne Videos des schleifens
https://youtu.be/QHEqC09VTW8
Daher sollte man von links bis rechts und unten soviel wie möglich dieser Platte wegflexen um diesen unschönen schleifen zu entgehen! Teilweise kann man es auch umkloppen. Wenn man den Bereich vorher mit Lackspray einsprüpht und fährt, kann man schön sehen, wo das Spray abgeschliffen wurde, wo also die Scheibe schleift.
Fetten der Sattelbelagrücken und Führungsbolzen (keine Kupferpaste) sollte bekannt sein.
Hat man alles wieder zusammengebaut, muss die Handbremse wieder eingestellt werden.Bremsscheibe wieder drauf setzen. Die Handbremse muss natürlich jetzt wieder über das Rädchen eingestellt werden.
Handbremse nachstellen und Grundeinstellung:
Auto auf beiden Seiten aufbocken.
Rad mit zwei Radmuttern provisorisch festziehen (oder ohne Rad mit zwei Muttern festziehen).
Handbremse zwei Rasten anziehen. Einstellrädchen drehen bis sich das Rad (Felge) nicht mehr normal von Hand drehen lässt.
Dann das Rädchen wieder soweit zurückdrehen, bis sich das Rad (Felge) wieder gerade so eben von Hand frei drehen lässt. Ein leichtes schleifen
ist normal.
Bei gelöster Handbremse muss das Rad ohne grösseren Widerstand frei von alleine weiterdrehen (leichtes schleifen normal).
Beide Seiten müssen unbedingt gleichmässig stark eingestellt sein.
Die Einstellung der Handbremse ist okay, wenn bei 2-3 Rasten die hinteren Räder schon sehr schwer durchzudrehen gehen und ab der 3-4 fest sind. (Da hat aber jeder andere Vorlieben - ich stelle die Bremsen immer so ein, funktionieren einwandfrei und auch der TÜV hat keine Einwände). ggf. HINTEN an den Belägen korrigieren!
Wichtig ist, das man beim durchdrehen und prüfen IMMER das Rad montiert. Denn nur mit diesem "Hebel" kann man authentisch beurteilen, wie die Handbremse eingestellt ist. Denn wenn man die Bremscheibe ohne Rad nur per Hand nichtmehr durchdrehen kann, ist sie noch lange nicht fest. Erst, wenn man mit dem montierten Rad die Bremse nicht mehr durchdrehen kann, ist sie fest. Denn durch das Rad entsteht eine Hebelwirkung, die man ohne montiertes Rad nicht per Hand direkt an der Bremsscheibe aufbringen kann. Sprich: Wenn man die Bremsscheibe per Hand nicht mehr drehen kann, kann sie mit montiertem Rad noch frei drehen.
Stopfen wieder in das Einstelloch setzen. Rad montieren.
Noch ein Hinweis zur Grundeinstellung
Prinzipiell stellt man die Handbremse IMMER über die Rädchen an der Trommel direkt an der Handbremse am Rad selber nach.
Allerdings kann es ggf. unter Umständen nötig werden (etwa wenn jemand schonmal am Hebel rumgespielt hat), das eine Grundeinstellung des gesamten Handbremssystems vorgenommen werden muss. Nur dann, also wenn es alleine über die Rädchen an der Bremse nicht mehr hinhaut und der Hebel immer noch in Richtung Himmel gezogen werden kann, sollte man am Handbremshebel selber noch einstellen.
Dazu:
Aber nicht das ihr jetzt alle am Bremshebel anfangt rumzustellen wenn die Handbremse schlecht zieht oder der Hebel etwas höher steht. Nach wie vor wird die Handbremse erst hinten an den Belägen eingestellt!
Nach dem Wechsel der Seile kann aber eine Korrektur am Hebel notwendig werden.
Vor der Hebeleinstellung prüfen, dass das Bremsbackenspiel der Trommelbremse hinten korrekt eingestellt ist.
- Hebel ganz nach oben ziehen und die Rasten zählen. 5-8 Soll. EHER sollte es der untere Sollbereich sein
- Mittelkonsole ausbauen
- Die Sicherungsmutter lösen und die EInstellmutter drehen, bis der korrekte Hebelweg erreicht ist
- Sicherungsmutter festziehen
Keine Kupferpaste:
Auf der Radnabe und Abgasbereich...okay...kann man machen...aber trotzdem weit weg vom Sattel und vom ABS Ring!
Kupfer + Aluminium bilden aufgrund der unterschiedlichen Elektronennegativität, in Verbindung mit einem
Elektrolyt (Salzwasser), ein galvanisches Element.
Zwischen Kupfer und Alu liegt eine galvanische Spannung von 2,01V.
d.h. treffen Kupfer und Alu mit einem Elektrolyt zusammen reagieren die beiden, das unedlere Metall (alu) wird abgetragen.
Die Folgen: Festfressen der Bremskolben im Zylinder, korrosion.
Ebenso aufgrund der Unverträglichkeit bei ABS Sensoren.
Bzgl. des Problems mit der Ankerplatte nochmal:
Hier auch ein User, der es auch erst nicht glauben wollte mit der Ankerplatte (Post 8), aber es ist nunmal so:
https://www.celica-community.de/showthread.php?p=421015#post421015
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Ich eröffne heute mal einen Thread zu einer eigentlich kleinen Sache, die einem aber den letzten Nerv rauben kann. Da das Problem bei der Bauart dieser Toyota Bremsanlagen extrem weit verbreitet ist, lohnt es sich, dazu mal ein eigenes Thema zu eröffnen, in dem ich das Problem mal erläutere und wie ich dagegen bei diesen Bremsanlagen immer vorgehe.
Es betrifft die Bremsanlagen von Toyota, die die Handbremse in der Trommel der Bremsscheibe integriert haben. Also neben dem Celica auch diverse Avensis, Yaris, Camry, Corolla, Verso und viele mehr.
Das Problem äussert sich wie folgt:
Nach dem Wechsel der hinteren Bremsscheiben fangen die Scheiben vorwiegend in Kurven (durch Torsion bedingt) an, starke Schleif- und Kreischgeräusche von sich zu geben.
Die Ursache des Schleifens und Kreischens ist die Kante der Bremsträgerplatte an der Ankerplatte. Und zwar diese Kante hier ringsrum:
Da die Bremsscheibe am Innenring, der nur knapp über diese Kante läuft, mit der Zeit rostet, schleift sie irgendwann an dieser Kante. Dadurch, dass die Kante dann an diversen Stellen blank wird, fängt die Kante dort ebenfalls zu rosten. Dazu kommt noch, das durch das Schleifen Wärme entsteht und sich die Kante irgendwann anfängt zu verziehen, was das ganze nicht besser macht. Hier sieht man auf der Rückseite, wie knapp der Innenring an der Kante vorbeiläuft:
Das ist der Innenring der Bremsscheibe, der irgendwann an der Kante der Ankerplatte schleift:
Das Problem mit dem sehr starken Geräusch äussert sich besonders stark bei neu verbauten Bremsscheiben, da sich die alten Bremsscheiben irgendwann relativ stark eingeschliffen haben, so dass es mit alten Scheiben nicht mehr so stark auffällt. Wohin gegen neue Bremsscheiben an dieser Stelle natürlich wesentlich mehr Material besitzen (da sie neu sind) und dadurch natürlich komplett mit ihrem Innenring an der Kante der Ankerplatte aufliegen und dieses extreme Geräusch verursachen.
Ich habe hier mal einige schöne Beispiele, an denen man die Schleifspuren der Bremsscheibe an der Ankerplatte sehen kann:
Hier ist ein Fall (Avensis T25), bei dem die alte Bremsscheibe FRISCH abgenommen wurde. Mit der alten Bremsscheibe, die schon einige Jahre und Kilometer (an einem Autobahn-Vielfahr-Auto mit wenig Standzeit -> weniger Zeit zum rosten) verbaut war, trat hier mit der alten Bremsscheibe kein Geräusch auf, weil die Platte dort so stark abgeschliffen war, das sie sogar richtig dünn geworden ist. Man beachte die extrem blanke Stelle rechts unten:
Ich nutzte diese Gelegenheit nun mal extra für diesen Thread aus und verbaute die neue Bremsscheibe ohne Bearbeitung dieser Kante, damit man mal schön festhalten kann, was dann eigentlich passiert. Die Bremsscheibe schliff und kreischte während der Fahrt extrem und wurde an der Stelle sogar punktuell spürbar heiss.
Dann habe ich die Scheibe wieder runter genommen und man kann hier jetzt mal richtig schön sehen, dass die Kante an der Stelle sogar blau angelaufen ist, also so stark geschliffen hat, das sie sich massiv erhitzte:
Was kann man nun tun?
Toyota Werkstätten lösen das Problem im Vorfeld meist ziemlich radikal. Die Stelle wird schlicht und ergreifen direkt weggeflext
Das ist natürlich die schnellste und günstigste Möglichkeit.
Ich persönlich war aber nie Fan dieser Methode, weil hinten dann recht viel Schmutz, Salz, etc. eindringen kann.
Ich mache es daher immer anders. Ich lege die Kante mit dem Hammer etwas um. Und zwar nur so viel, das es gerade passt und sich Scheibe und Kante nicht mehr berühren. Ich schlage also etwas gegen die Kante, dass sie sich leicht nach hinten legt.
Wenn das umlegen nicht reicht, schleife ich die Kante mit einer Flex oder manchmal auch nur mir einer Handfeile etwas dünner und entgrate sie. Danach kommt noch Rostschutz auf die Kante und ein Chassislack. Einerseits um die blanke Kante besser vor Korrosion zu schützen und andererseits, um ein eventuell erneutes schleifen der Bremsscheibe dieses mal optisch noch besser sichtbar machen zu können. Denn wenn man die Kante eingesprüht hat und die Scheibe während der Fahrt wieder oder immer noch schleifen sollte, sieht man sofort, an welchen Stellen der vorher auf die Kante aufgetragene Lack von der Bremsscheibe abgeschliffen wurde und kann diese Stelle noch mal nacharbeiten.
Hier zum Beispiel eine bereits umgelegte Kante, die mit Lack eingesprüht wurde. Danach schliff die Bremsscheibe dort wieder entlang. Dieses Mal sieht man aber ganzgenau, an welcher Stelle „der Lack ab ist“. An dieser Stelle schleift es also noch:
Also kann man diese Stelle auch noch etwas mit dem Winkelschleifer, der Feile oder dem Hammer etwas bearbeiten.
P.S. natürlich kommt es auch immer wieder mal vor, dass eine zu stramm eingestellte Handbremse schleift, ein schlecht laufender Bremssattel oder das Schutzblech an der Scheibe. Darum geht es hier aber natürlich nicht, sondern hier beschreibe ich nur das Kreischen nach dem Bremsscheibenwechsel durch den Innenring/Ankerplatte.
Ein leichtes Schleifen, in aufgebocktem Zustand, bei drehendem Rad ist übrigens normal und völlig in Ordnung. Das hört man beim fahren nicht.
Das hier beschriebene Geräusch ist ein massives Kreischen und Schleifen, das DEUTLICH während der Fahrt von einem selbst und umgebenen Personen nicht überhört werden kann.
Hier sind noch ein paar Videos von Usern, die ein solches Problem hatten. Das hier ist nicht das „normale“ schleifen sondern während der Fahrt trat dadurch das besagte Kreischen auf:
Jau das wars auch schon. Trotz dieser oftmals zeitraubenden Notwendigkeit mag ich diese Bremse, weil sie trotz relativ vieler Bauteile einfach gestrickt und recht zuverlässig ist.
Gruß
Ben