Hi!
DOT4 reicht vollkommen aus und ist das gängigste, wers mag und meint er brauchts, kann auch 5.1 nehmen...haben die Toyota Werkstätten auch mittlerweile im originalen Toyota Gebinde - entlüften bzw durchpumpen mit Unterdruckentlüftungsgerät (ab 20 EUR) und Kompressor mit grossem Kessel und min 6-8bar, sonst dauerts lange und bringt nicht viel. Oft bin ich mit meinem Bremsenentlüfter bei Leuten, die sagen:“ Ja Kompressor hab ich…“ allerdings haben die Entlüfter ein so hohen Verbrauch, das Wald- und Wiesenkompressoren kaum hinterherkommen…und dann stehe ich da…
Fusspumpmethode ist eher veraltet...gab recht viele Schäden an den HBZ Dichtungen.
Immer aufpassen das der Behälter nicht leerläuft. Wenn Luft in den ABS Block kommt bzw. in den HBZ wirds schwierig (Bei VSC noch interessanter, da man per Tester dann das System in den Entlüftungsmodus setzen sollte).
Zur althergebrachten Reihenfolge, die vielen bekannt ist und meinen...längster vom HBZ entferntester Punkt blablabla...kann man machen und ist okay und empfohlen, auch bei ABS (gibt bei diversen Herstellern Ausnahmen und Prozedere mit den ABS Pumpen (laufen lassen etc)). Ich könnte auch was anderes erzählen...aber das erwähne ich hier lieber nicht öffentlich, sonst gibts Diskussionen
...kann ich Dir ja mal im WhatsApp was zu erzählen!
Persönliche Empfehlung: Spar Dir den Stress und fahre in eine Werkstatt...10Min Arbeit und auch nicht teuer! Und mit der Werkstattausrüstung kannst Du sicher sein, das keine Luft mehr zurückbleibt!
Entlüftungsmethoden:
Natürlich muss das System nach dem Austausch der Bremssättel korrekt entlüftet werden. Folgende drei Methoden sind hinlänglich üblich:
Fusspumpmethode:
Diese Methode solltet ihr in jedem Fall am besten im Sinne eures Hauptbremszylinders nicht anwenden und verwerfen.
Durch das durchdrücken des Pedals bis zum Bodenblech beim entlüften, wird der HBZ exorbitant stark belastet, wodurch er geschädigt werden kann.
Zwar wird es gerne noch mit einem Holzklotz unter dem Pedal als Begrenzung des Pedalwegs durchgeführt, das dauert aber Ewigkeiten und ist sehr ineffizient.
Unterdruckmethode:
Bei dieser Methode besorgt man sich einen Unterdruckentlüfterpott. Dieser Unterdruckentlüfterpott wird auf der einen Seite an den
zu entlüftenden Bremssattelnippel angeschlossen und auf der anderen Seite an einen Druckluftkompressor. Durch betätigen eines Hebels
wird dann per Unterdruck bei geöffneten Nippel die Bremsflüssigkeit samt Luft aus dem System gezogen. Hierbei muss ständig der Bremsflüssigkeitsstand
im Ausgleichsbehälter beobachtet und stetig nachgeschüttet werden. Der Behälter DARF NIEMALS leerlaufen.
Der Nachteil dieser Methode ist, das man einen sehr leistungsfähigen Druckluftkompressor mit sehr grossem Kessel und ordentlicher Abgabeleistung benötigt
, den eigentlich kein Privatmann zu Hause hat. Die Methode ist extrem Druckluftfressend und da die meisten Privatleute nur einen
Standard 24 Liter Kompressor zu Hause haben, kaum effizient durchführbar. Sehr oft bekommt man die Luft nicht restlos aus dem System.
Ausserdem bilden sich bauartbedingt im Kontrollschlauch immer Luftblasen, obwohl auch keine Luft im System vorhanden sein kann.
Daher weiss und sieht man nie wirklich sicher, ob noch Luft im System ist.
Überdruckmethode:
Diese Methode ist die sicherste, zuverlässigste und auch die, die im Servicebereich in den meisten KFZ Werkstätten angewendet wird.
Hier ein Bild eines angeschlossenen Überdruckentlüftungsgerätes am Ausgleichsbehälter:
Anstatt des Deckels des Bremsflüssigkeitsausgleichbehälters wird ein passender Adapter auf den Behälter geschraubt.
An diesen Adapter wird dann das sogenannte Überdruckentlüftungsgerät per Kupplung angeschlossen. In dieses Entlüftungsgerät wird ausreichend
(min. 1,5 Liter) Bremsflüssigkeit gekippt. An diesem Gerät ist eine Handpumpe integriert. Man pumpt das Gerät nun per Hand auf etwa
1,6bar auf. Das Bremssystem steht nun unter Überdruck. Jetzt kann man an jeden einzelnen Bremssattelentlüfternippel gehen,
eine Auffangflasche anschliessen und den Nippel öffnen. Durch den Überdruck im System wird nun die Bremsflüssigkeit aus
dem Entlüftungsgerätbehälter durch das System gedrückt und strömt durchs offenen Ventil mit samt enthaltener Luft in die
Auffangflasche. Man sollte pro Sattel etwa 250ml rauslaufen lassen. Durch den transparenten Kontrollschlauch der Auffangflasche
erkennt man sehr gut, wann keine Blasen (Luft) mehr vorhanden ist. Idealerweise macht man zwei komplette Durchgänge.
Hier ein Bild mit am Bremssattel angeschlossener Auffangflasche:
Das am Ausgleichsbehälter per Adapter angeschlossene Entlüftungsgerät muss ausreichend voll mit Bremsflüssigkeit DOT4
gefüllt sein und darf niemals leer laufen. Sonst drückt man sich Luft in den ABS Block, dem HBZ und ins gesamte System. Luft im ABS Block und HBZ ist
nicht mehr ohne weiteres herauszubekommen. Das gleiche gilt auch für die Unterdruckentlüftungsmethode - der Ausgleichsbehälter darf
nie leer laufen.
Es ist definitiv die beste Methode, allerdings benötigt man neben dem Entlüftungsgerät, das ca. 50 EUR kostet, auch noch einen speziellen
Adapter für den Deckel des Ausgleichsbheälters des Celicas. Dieser hat nämlich einen asiatisch typischen Klemmverschluss.
Es gibt dafür zwei Adapter:
Einen toyotaspezifischen Klemm-Adapter, der exakt auf viele Toyotas zugeschnitten ist. Er kostet ca. 54 EUR und nennt sich "Stahlmaxx 65002"
und ist über den Internetshop von "XXL Automotive" zu bestellen:
Ein nächster Adapter ist ein universeller Gummikeil-Klemmadapter. Dieser passt sich verschiedenen Behälteröffnungen an und passt
auch bei vielen anderen Autos. Bspw. wird so ein Adapter auch bei Ford benötigt. Er kostet ca. 67 EUR und ist vom Werkzeughersteller
KS Tools mit der Artikelnummer 160.0718 zu beziehen:
Reihenfolge:
Ich entlüfte hier in dem Fall per Überdruck in der Reihenfolge HR HL VR VL (Toyota erwähnte in einem Service Schreiben kürzlich bei VSC Autos
die Reihenfolge VR HR HL VL ). Ich mache es beim reinen Bremssattelwechsel allerdings weiterhin so, wie ich es gelernt habe
(vom HBZ am weitesten entfernter Zylinder zuerst) und hatte damit nie Probleme. Es gibt natürlich sehr fahrzeugspezifische Unterschiede wie
3-Kanal ABS, 4-Kanal ABS, VSC, kein ABS, ob wenn der HBZ leergelaufen war, ob der ABS Block getauscht wurde, ob das ganze System leer war,
ob der HBZ erneuert wurde…. Je nachdem ändert sich dann auch das Entlüftungsverfahren – teilweise mit Testeransteuerung und teilweise mit separatem entlüften
des HBZ - aber das alles trifft ja hier nun nicht zu. Passt bitte beim Austausch des Bremssattels auf, das der Ausgleichsbehälter NICHT leerläuft.
Führt den Wechsel zügig durch. Zwar läuft das System nach dem öffnen nicht gleich leer, aber langsam und sicher tropft es natürlich immer weiter raus.