Gänge lassen sich nicht mehr einlegen nach Wartung

CUF

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#1
Hallo zusammen, leider kein Aprilscherz - meine Celica hat zum Frühjahrsanfang in der Werkstatt ihre jährliche Durchsicht + Ölwechsel erhalten und ist am Mittwoch zur ersten Ausfahrt gestartet - leider nicht sehr weit. Bereits nach wenigen Kilometern ist mir aufgefallen, dass die Gänge sich schwerfällig wechseln ließen - war ein Gang eingelegt, fuhr und bremste der Wagen allerdings einwandfrei. Nach ca. 30 Kilometer war die Tour leider vorbei, da sich bei laufendem Motor kein Gang mehr einlegen ließ (im ausgeschalteten Motor bestand das Problem nicht).
Die Werkstatt behauptet, dass es sich um eine defekte Kupplung handelt, die nichts mit der Wartung zu tun habe - wäre normalerweise für mich logisch, doch der Kupplungssatz wurde vor 20.000km erneuert. Daher die Frage in die Expertenrunde, was hier als Fehlerursache in Frage käme.
 

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#2
Grüße,

der normale Service hat damit nichts zu tun. Das war Zufall (erlebe ich gelegentlich auch, das die Autos zur Wartung kommen und plötzlich irgendwelche Probleme auftauchen, die gar nichts mit dem Bereich, an dem man arbeitet zu tun haben. Erkläre das mal dem Kunden....)

Das die Kupplung vor nicht all zu langer Zeit eingebaut wurde, macht mir Sorgen. Denn man kann da leider so einiges falsch machen. Ich habe da die letzte Zeit schon so einiges gesehen.
Nicht oder falsch gefettete Ausrücklager, Ausrückgabelzapfen und Getriebewelle (kommt leider sehr häufig vor und führt oft zu Problemen mit verkanten, hakeln, etc.), Pfusch beim Zentrieren und anziehen der Druckplatte (lose Druckplatten habe ich auch schon erlebt), keine Reinigung des Kupplungs/Getriebebereichs, lose Getriebschrauben, kaputtgemachte Abstützungen der Schaltseile (kommt auch häufig vor, wenn es keine Toyota kundige Werkstatt ist, weil die sehr gerne schnell brechen), die dann geklebt wurden und es nach einiger Zeit dann wieder brach und ebenfalls keine Gänge mehr rein gingen, zu wenig und falsches Getriebeöl, rumgespiele am Stösselspiel des Pedals...Du siehst, es gibt da so einiges, was schief laufen kann und dann zu Problemen führt.

Was kann man Dir da raten...eigentlich als erstes, das Du mal dort vorstellig werden solltest, wo die Kupplung eingebaut wurde. Nach Prüfung der umliegenden Bauteile werden sie in der Regel einen Getriebeölwechsel machen oder den Nehmerzylinder entlüften oder tauschen und Dich nochmal auf den Weg schicken. Danach werden sie das Getriebe nochmal rausnehmen müssen.

Natürlich kann es auch am Getriebe selbst liegen, ist aber sehr unwahrscheinlich (Schiebemuffen und Co. im Getriebe oder Betätigung ausserhalb, etc.), aber da der Kupplungstausch noch nicht all zu lange her ist, wäre das die erste Maßnahme - gerade weil da so unheimlich viel versaut werden kann, kann es realistisch gesehen nur die Kupplung sein.

Grüßle
 
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CelicaTech

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#3
Also, die Gänge lassen sich normalerweise nur einlegen, wenn keine Leistung vom Motor kommt.
Das erreicht man entweder dadurch, dass der Motor nicht läuft, oder indem die Kupplung sauber trennt.

Warum die Kupplung nicht trennen sollte, kann an der Kupplung selbst, an der Kupplungsbetätigung im Getriebe oder an der hydraulischen Betätigung (Kupplungsnehmer und Kupplungsgeberzylinder einschließlich Leitung) liegen.

Wenn es während der Wartung in der Hydraulik der Kupplung gelungen ist, Luft einzulassen, ist ein sauberes Trennen auch nicht mehr möglich. Das wäre jedoch auch am einfachsten zu beheben.

Alles, was mit der Kupplung selbst und der Kupplungsbetätigung im Getriebe zu tun hat, ist schon sehr aufwendig.
Nicht wegen des Ausbaus und Einbaus dieser Bauteile, sondern wegen all der Anbauteile drumherum, die alle entfernt werden müssen.

Die Kupplungseinheit kostet auch nicht viel Geld. Ich würde mir als ungeübter auf jeden Fall eine Woche Zeit für den Kupplungswechsel nehmen.
Vorher sollte man die Anleitung durchlesen und das benötigte Werkzeug besorgen, einschließlich der Kupplung. Man kann die Kupplung zurückschicken, falls es sich herausstellt, dass Sie es nicht sein sollte.

Auf YouTube kann man sich auch noch einmal anschauen, wie der Wechsel gemacht wird. Auf jeden Fall sollte man vorher die hydraulische Kupplungsbetätigung prüfen und hoffen, dass dort auch der Fehler liegt
(Das geht auch ohne diesen hochkomplizierten Ausbau und gehört zur Wartung.

Toyota und besonders die uralte Celica werden in Werkstätten, selbst in Toyota-Werkstätten und auch bei Bekannten, leider oft stiefmütterlich behandelt. Wenn man das Auto noch länger behalten möchte, sollte man es entweder selbst reparieren, mit Anleitung, oder zu Celica-Werkstätte gehen, falls man sich damit wirklich nicht auskennt sonst bekommt man sowas).





Gruß und viel Erfolg
 

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CUF

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#4
Habt vielen lieben Dank für eure schnellen Antworten!

Was kann man Dir da raten...eigentlich als erstes, das Du mal dort vorstellig werden solltest, wo die Kupplung eingebaut wurde. Nach Prüfung der umliegenden Bauteile werden sie in der Regel einen Getriebeölwechsel machen oder den Nehmerzylinder entlüften oder tauschen und Dich nochmal auf den Weg schicken.
So haben wir es jetzt auch vereinbart - die Werkstatt wird es sich die Tage anschauen und dann mit mir durchsprechen, was ihrer Meinung nach der Fehler ist. Meine primäre Sorge ist, dass ja scheinbar recht viele Fehlerquellen beim Einbau in Frage kommen und ich als Laie quasi keine Chance habe, hier eine Schuld auf Seite der Werkstatt nachzuweisen.

Wenn es während der Wartung in der Hydraulik der Kupplung gelungen ist, Luft einzulassen, ist ein sauberes Trennen auch nicht mehr möglich. Das wäre jedoch auch am einfachsten zu beheben.
Das war mein erster Gedanke, da es wie gesagt ein maximal doofer Zufall ist, dass direkt auf der ersten Fahrt nach der Wartung das Problem auftrat.
 

CelicaTech

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#5

CelicaTech

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#6
Du wohnst auch nur weniger als 40 km von @Eddy194 entfernt.

Er hat mit seinem Onkel eine Celica-Werkstatt. Also, die kennen sich bestens mit allem an dem Auto aus. Dan lass in Zukunft die Reparaturen einfach von ihnen machen...

Gruß
 

CUF

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#7
Wollte das Ende des Themas noch aufklären - die Ursache war eine gebrochene Torsionsfeder. Bzgl. der Ursache, sprich ob der Fehler aufgrund Materialermüdung, Fahrprofil oder der Qualität des Einbaus enstanden ist, standen die Werkstatt und ich lange im regen Austausch mit eher asymmetrischen Ansichten... Letztlich konnte in meinen Augen aber ein sehr guter Kompromiss gefunden werden, der Wagen ist repariert und die Geschichte für mich abgehakt.
 
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