T23 Kann man durch Starthilf geben irgendwas kaputt machen?

Caramon2

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#1
Heute früh hat mich jemand um Starthilfe gebeten.

Habe ich natürlich gemacht, da noch etwas Zeit, aber dann hatte er seine Kiste (20 Jahre alter Passat) nach 5 Min. immer noch nicht am laufen!

Er hat immer mehr under weniger kurz gerödelt, dann wieder etwas gewartet, usw. Aber der Motor hat noch nicht mal gezündet.

Irgendwann stieg dann etwas Rauch aus seinem Motorraum, da haben wir abgebrochen. Es hat dann leicht verschmort gerochen. - Die Starthilfekabel wurden übrigens nicht warm.

Ich habe bei den Startversuchen etwas Gas gegeben, ca. 2500 rpm, trotzdem wurde meine Armaturenbeleuchtung jedes Mal etwas dunkler. Licht usw. hatte ich aus, nur das Gebläse lief auf Stufe 3.

Meine Celi ist noch i.O., aber mit der Zeit, als der immer und immer und immer wieder versucht hat, seinen Motor zu starten, wurde mir doch etwas mulmig.

Hätte da irgendwas passieren können? Z.B. dass die Elektronik hops geht, wegen der Spannungsschwankungen, oder sowas?
 
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#3
Wenn der Starthilfenehmer startet, zieht er sehr viel Strom. Die LiMa des Geberautos versucht das auszugleichen und dreht voll auf.
Sobald der Nehmer den Anlasser ausschaltet, fällt die Last schnell ab. Der Lima-Regler braucht aber eine gewisse Zeit, bis er sich darauf eingestellt hat, weswegen die Spannung kurz weiter steigt, als es gewollt ist.

Um das zu verhindern, sollte der Geber viele Verbraucher einschalten und seine Lima zu einem großen Teil auslasten. Das Einschalten der Lüftung war daher gut. Das Gasgeben eher nicht.

Mir ist trotz etlicher anderer Vorgehensweisen noch nie etwas kaputt gegangen. Allerdings habe ich auch keine hochmodernen Karren, die randvoll mit Elektronik vollgestopft sind.
 

Speedsta

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#4
Bei nem Filmdreh haben dies geschafft bei meinem Highlander die Hauptsicherung und ein paar kleine zu Grillen, wie weiss bis dato angeblich niemand...
 
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#5
hi!

> starthilfe mit laufendem motor z.b batterie mit 38ah <

wenn man starthilfe mit laufenden motor gibt wird alles was die eigene batterie leisten kann abgegeben, plus dem was der andere noch an leistung braucht wird dann aus der lima gezogen !
das bedeutet das wenn man z.b. einem diesel starthilfe gibt (die brauchen etwas mehr ah) die lima abrauchen kann !

also immer batterie abklemmen und dann starthilfe geben -- ist auch zur sicherheit der eigenen elektronik !

gibt ja leute die nicht wissen was + und - ist.

gruß
 
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#6
Beim Starten des eigenen Motors fließt ein so hoher Strom, dass die Lima überlastet wäre. Die müsste dann bei jedem Startvorgang kaputt gehen.

Wenn die Last zu groß wird, wird der Strom durch den Lichtmaschinenregler begrenzt. Die Lima kann deswegen nicht durch Starthilfe kaputt gehen.
 

SamWhiskey

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#8
Schöne Werbung ;)

Also Batterie abklemmen ist bisher der grösste Blödsinn, den ich gehört habe... :rolleyes:
Die Batterie wirkt zusätzlich wie ein Kondensator, der Spannungsschwankungen ausgleicht.

Beim Überbrücken sind vor anklemmen der Kabel erst mal alle Maschinen aus. Dann den Motor des Starthilfegebenden anlassen und dann versuchen den anderen Motor anzulassen. Läuft der Motor des Starthilfegebenden vor Anschliessen der Kabel, KANN es beim Anschliessen der Kabel zu Funken kommen und die können evtl. die Elektronik killen.
 
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#9
Die Funken entstehen auch bei nicht laufendem Motor, nur nicht so stark.

Ich habe dazu gelesen, dass man das nach Möglichkeit vermeiden sollte, weil die Funken Knallgas aus der Batterie zur Explosion bringen könnten.

Dass das aber schon mal passiert ist, davon habe ich noch nie etwas gelesen.

Von einem Bekannten habe ich gehört, dass in der Betriebsanleitung seines alten Renault Espace drin stand, dass man den Wagen nicht per Starthilfe starten dürfe und damit auch keine Starthilfe geben dürfe.
KA, ob etwas dran ist.
 

give5

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#10
Die Funkenbildung entsteht durch den Spannungsunterschied von voller zu leerer Batterie. Beim "Nehmerfahrzeug" schließt man das Minuskabel auch nicht direkt am Minuspol an, sondern an einem Massepunkt am Motor. Damit wird die Funkenbildung wegen den Übergangswiederständen bis zur Batterie verringert. Sollte doch ein Funken entstehen, so ist dieser weit genug von der Batterie und eventuellem Knallgas entfernt.

Mir ist schon mal eine Batterie explodiert, allerdings ist die gerade geladen worden und der Funke kam von der Flex ;)

@SamWhiskey
Ich bin bei keinem Club und mag dafür auch keine Werbung machen, allerdings lassen die einem meist keine Wahl :rolleyes:
 

Caramon2

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#13
Naja, die Gefahr bzgl. Knallgas halte ich für ziemlich gering:

1. macht man sowas ja i.d.R. unter freiem Himmel

2. bei geöffneter Motorhaube

Fazit: Bis man soweit ist, die letzte Klemme anzuschließen, ist evtl. vorhandenes Knallgas schon lange verflogen. Schon alleine weil Wasserstoff viel leichter als die Luft hier ist.

Also vielen Dank für die vielen Hinweise. Jetzt weiß ich, worauf ich das nächste Mal achten muss. Außerdem habe ich mir vorgenommen, den anderen auf keinen Fall mehr so lange rödeln zu lassen, egal was er sagt. Läuft der Motor nach spätestens einer Minute immer noch nicht, breche ich ab. Egal wie fest er davon überzeugt ist, dass der Motor doch noch kommt.

Zusammengefasst:

- zuerst Pluskabel anschließen

- als letztes Massekabel an den zu startenden Motor anschließen, nicht an den Akku

- Licht und Heckscheibenheizung an

- keine erhöhte Drehzahl
 
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