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- 6. Juli 2008
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- Werkstattbetreiber für Automotive Dienstleistungen
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Bemerkung: Fotos, die nicht angezeigt werden:
das Problem ist bekannt und hängt hiermit zusammen:
https://www.itmagazine.ch/artikel/7..._demnaechst_HTTP-Inhalte_auf_HTTPS-Sites.html
https://stadt-bremerhaven.de/google...chwer-https-pflicht-auch-fuer-sub-ressourcen/
Folgendes sollte im Chrome gehen, damit man die Bilder angezeigt bekommt:
- die www.celica-community.de aufrufen
- links neben der Adresse oben auf das kleine Schloss klicken
- Website-Einstellungen klicken
- rechts bei den Berechtigungen zur Auswahlkategorie "Unsichere Inhalte" gehen
- Unter diesem Reiter dann auf "Zulassen" stellen
Zurück gehen und mal per F5 neu laden. Es sollten jetzt die Bilder angezeigt werden.
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Moin Leute,
ich hatte diese Woche einen Avensis T25 eines Kunden da, bei dem ich euch nicht vorenthalten möchte, was ich daran gemacht habe. Hauptsächlich, weil man das eigentlich recht selten erlebt.
Zwar kommt sowas immer mal wieder vor, wenn man explizit danach sucht, aber insgesamt sind solche Dinge dann doch eher die Ausnahme.
Der Kunde rief mich an, dass er in seinem Avensis einen fischigen Geruch aus der Lüftung wahrnimmt. Erstmal dachte ich mir nichts Besonderes dabei, weil ich halt an den typischen Klimaanlagen Modergeruch dachte, dem man mittlerweile mit den modernen Reinigungswerkzeugen ganz gut Herr werden kann. Allerdings machte es mich schon etwas stutzig, weil ich den Wagen im Herbst erst zur Klimaanlagenreinigung da hatte.
Als ich den Wagen dann bei mir hatte, konnte ich den fischigen Geruch bestätigen. Es roch deutlich anders, als beim typsichen Klimaanlagen Modergeruch.
Als erstes schaut man sich natürlich den Pollenfilter an…
Habe also den Kasten geöffnet und sah schon ziemlich viele Blätter. Kam mir schon komisch vor, da der Avensis ja in der Luftansaugung oben ein Laubgitter hat, wodurch keine grösseren Gegenstände in der Lüftung landen sollten:
Als ich die Schublade aber immer weiter rauszog, wusste ich sofort Bescheid, nachdem ich dann auch Zewatücher und anderes Kram gefunden hab. Klarer Fall: Mäuse in der Lüftungsanlage!
Filter dann erstmal rausoperiert, der dann so aussah:
Ich habe dann direkt mal mit einem Schädlingsbekämpfer telefoniert bzgl. Gefahrenpotential. Er erzählte mir von dem allgemein bekannten Problem, das die Mäuse je nach Art diverse Krankheitserreger und vor allem auch das Hantavirus in sich und den Ausscheidungen tragen können. Welche man natürlich dann einatmet. Ich bekam noch ein paar Tipps bzgl. Vorgehensweise, Sicherheitsmaßnahmen und auf was ich sonst noch so achten solle, was ich vermeiden solle, etc.
Gut, ich holte dann erstmal alles Grobe raus und inspizierte das ganze Auto nach weiteren Mäusespuren im Innenraum. Über Nacht legte ich noch Fallen aus:
Ich konnte weder im Innenraum weitere Mäusespuren finden noch lebende oder tote Mäuse.
Mit Endoskopen und anderen Hilfsmitteln durchsuchte ich zumindest mal die Lüftungskanäle nach Mäusespuren oder Mäusen. In den gesamten Kanälen, im grossen Heizungskasten, Wärmetauschergehäuse, Verdampfergehäuse konnte ich glücklicherweise keine Rückstände oder ähnliches finden. Insofern hat der Besitzer Glück gehabt, das die Mäuse nicht weiter unter den Filter und somit ins komplette System gelangt waren. Dann wären sie auch durch die Ausströmer im Innenraum gelandet:
Ich konnte jetzt also mit der Reinigung und der Desinfektion der Lüftungsanlage anfangen.
Hier ein kleiner Überblick über die Reinigungsmittel, aus denen ich auswählte:
Ich baute erstmal alle Lüftungsdüsen aus, diverse Verkleidungen und die Wischerabdeckung (Luftansaugung). Das weisslich, matte auf dem Armaturenbrett kommt übrigens vom übermäßigen Einsatz von Handdesinfektionsmittel des Besitzers im Rahmen seiner Hygienemaßnahmen (einsprühen der Hände mit Desinfektionsmittel im Auto). Das sehe ich in letzter Zeit öfters in diversen Autos. Das Handdesinfektionsmittel macht den Materialien im Auto massiv zu schaffen:
In die Lüftungskanäle brachte ich als erstes ein Desinfektionsmittel ein. Alle Kanäle reinigte ich dann mit diversen langen und flexiblen Reinigungsbürsten. Dafür musste ich auch jeweils immer die Klappeneinstellung im Bedienteil ändern, um alles erreichen zu können:
Den Gebläsekasten musste ich mit diversen kleinen Bürsten auch erstmal grob mit Desinfektionsmittel von innen und aussen reinigen und ausspülen:
Ebenso den gesamten Ansaugbereich:
Sämtliche ausgebauten Teile wurden ebenfalls desinfiziert und gereinigt..wo es möglich war auch mit dem Kärcher:
Nun kommt eine Mischung aus Klimaanlagenreiniger und Desinfektionsmittel von LiquiMoly zum Einsatz, welches in einem Druckluft-Sprühgerät mit Hilfe einer Sonde in das System über den Kondenswasserablauf, der Gebläsecontrolleröffnung und den Lüftungsdüsen eingebracht wird.
Durch den hohen Druck per Druckluft kann man eine sehr gute Reinigungsleistung erzielen:
Bei den verschiedenen Mitteln muss man natürlich immer drauf achten, für was sie geeignet und ungeeignet sind. Nicht alles sollte mit Metallen wie dem Wärmetauscher oder dem Verdampfer in Kontakt kommen, da manche Mittel korrosiv wirken können.
Nach den jeweiligen Einwirkungs,- Reinigungs- und Trockungsphasen habe ich zum Schluss nochmal den konventionellen Klima-Reinigungsschaum von Toyota genutzt, der sehr angenehm und nicht all zu scharf nach Desinfektionsmitteln riecht. Den Schaum habe ich wie gewohnt auch über die oben genannten Öffnungen eingebracht:
Nachdem alles gereinigt und vor allem auch wieder getrocknet wurde, konnte ich alles wieder zusammenbauen und habe auch nochmal auf Kundenwunsch das Armaturenbrett wieder etwas aufbereitet, das wie gesagt schon äusserst stark mattiert war:
Der Schädlingsbekämpfer riet mir noch, dem Kunden mit auf dem Weg zu geben, dass er Ursachenforschung betreiben muss. Er sollte also überlegen, wo der Wagen gestanden hat, dass die Maus da reingelangen konnte, damit das nicht wieder passiert.
Nach Rücksprache mit dem Kunden war die Ursache sehr schnell gefunden. Ich war vor Ort und konnte mir ein Bild davon machen: Der Wagen steht in einer Garage, die stark mit Dingen vollgestellt ist und fast immer offen steht und wo auch alles zu finden ist, was Mäuse in der kalten Jahreszeit suchen: Dunkle Ecken, Klettermöglichkeiten, diverse Materialien zum Nestbau, offene Zwangsbelüftung ohne Gitter, offene Abläufe.
Ich riet ihm, den Wagen erstmal draussen stehen zu lassen und die Garage zu entrümpeln und nichts mehr auf den Boden zu stellen, wo sich Mäuse verstecken können. Es bringt ja nichts, den Wagen jetzt so wieder in die Garage zu fahren. Die Mäuse warten ja nur förmlich darauf, dass das Nest wieder zurück gefahren kommt.
Also Leuts…gerade jetzt in der kalten Jahreszeit, wenn ihr Euer Auto in Garagen überwintern lasst oder irgendwelchen Schuppen. Denkt an die Gefahr!
Ich hatte mit einem Bekannten Werkstattleiter gesprochen, der in vielen Jahrzehnten auch schon einiges erlebt hat und er selber konnte mir öfters davon erzählen, dass sowas schonmal vorkommt. Er hatte auch schon diverse Dinge erlebt: Mäuse unter dem Dachhimmel, die die Airbagkabel angefressen haben, tote Mäuse im Gebläselüfter, Mäusebefall im Kofferraum, Essensvorräte im Gebläselüfter…hat man alles irgenwann mal, je länger man dabei ist.
Grüße,
Ben
Bemerkung: Fotos, die nicht angezeigt werden:
das Problem ist bekannt und hängt hiermit zusammen:
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Moin Leute,
ich hatte diese Woche einen Avensis T25 eines Kunden da, bei dem ich euch nicht vorenthalten möchte, was ich daran gemacht habe. Hauptsächlich, weil man das eigentlich recht selten erlebt.
Zwar kommt sowas immer mal wieder vor, wenn man explizit danach sucht, aber insgesamt sind solche Dinge dann doch eher die Ausnahme.
Der Kunde rief mich an, dass er in seinem Avensis einen fischigen Geruch aus der Lüftung wahrnimmt. Erstmal dachte ich mir nichts Besonderes dabei, weil ich halt an den typischen Klimaanlagen Modergeruch dachte, dem man mittlerweile mit den modernen Reinigungswerkzeugen ganz gut Herr werden kann. Allerdings machte es mich schon etwas stutzig, weil ich den Wagen im Herbst erst zur Klimaanlagenreinigung da hatte.
Als ich den Wagen dann bei mir hatte, konnte ich den fischigen Geruch bestätigen. Es roch deutlich anders, als beim typsichen Klimaanlagen Modergeruch.
Als erstes schaut man sich natürlich den Pollenfilter an…
Habe also den Kasten geöffnet und sah schon ziemlich viele Blätter. Kam mir schon komisch vor, da der Avensis ja in der Luftansaugung oben ein Laubgitter hat, wodurch keine grösseren Gegenstände in der Lüftung landen sollten:

Als ich die Schublade aber immer weiter rauszog, wusste ich sofort Bescheid, nachdem ich dann auch Zewatücher und anderes Kram gefunden hab. Klarer Fall: Mäuse in der Lüftungsanlage!


Filter dann erstmal rausoperiert, der dann so aussah:

Ich habe dann direkt mal mit einem Schädlingsbekämpfer telefoniert bzgl. Gefahrenpotential. Er erzählte mir von dem allgemein bekannten Problem, das die Mäuse je nach Art diverse Krankheitserreger und vor allem auch das Hantavirus in sich und den Ausscheidungen tragen können. Welche man natürlich dann einatmet. Ich bekam noch ein paar Tipps bzgl. Vorgehensweise, Sicherheitsmaßnahmen und auf was ich sonst noch so achten solle, was ich vermeiden solle, etc.
Gut, ich holte dann erstmal alles Grobe raus und inspizierte das ganze Auto nach weiteren Mäusespuren im Innenraum. Über Nacht legte ich noch Fallen aus:


Ich konnte weder im Innenraum weitere Mäusespuren finden noch lebende oder tote Mäuse.
Mit Endoskopen und anderen Hilfsmitteln durchsuchte ich zumindest mal die Lüftungskanäle nach Mäusespuren oder Mäusen. In den gesamten Kanälen, im grossen Heizungskasten, Wärmetauschergehäuse, Verdampfergehäuse konnte ich glücklicherweise keine Rückstände oder ähnliches finden. Insofern hat der Besitzer Glück gehabt, das die Mäuse nicht weiter unter den Filter und somit ins komplette System gelangt waren. Dann wären sie auch durch die Ausströmer im Innenraum gelandet:

Ich konnte jetzt also mit der Reinigung und der Desinfektion der Lüftungsanlage anfangen.
Hier ein kleiner Überblick über die Reinigungsmittel, aus denen ich auswählte:

Ich baute erstmal alle Lüftungsdüsen aus, diverse Verkleidungen und die Wischerabdeckung (Luftansaugung). Das weisslich, matte auf dem Armaturenbrett kommt übrigens vom übermäßigen Einsatz von Handdesinfektionsmittel des Besitzers im Rahmen seiner Hygienemaßnahmen (einsprühen der Hände mit Desinfektionsmittel im Auto). Das sehe ich in letzter Zeit öfters in diversen Autos. Das Handdesinfektionsmittel macht den Materialien im Auto massiv zu schaffen:

In die Lüftungskanäle brachte ich als erstes ein Desinfektionsmittel ein. Alle Kanäle reinigte ich dann mit diversen langen und flexiblen Reinigungsbürsten. Dafür musste ich auch jeweils immer die Klappeneinstellung im Bedienteil ändern, um alles erreichen zu können:


Den Gebläsekasten musste ich mit diversen kleinen Bürsten auch erstmal grob mit Desinfektionsmittel von innen und aussen reinigen und ausspülen:

Ebenso den gesamten Ansaugbereich:

Sämtliche ausgebauten Teile wurden ebenfalls desinfiziert und gereinigt..wo es möglich war auch mit dem Kärcher:


Nun kommt eine Mischung aus Klimaanlagenreiniger und Desinfektionsmittel von LiquiMoly zum Einsatz, welches in einem Druckluft-Sprühgerät mit Hilfe einer Sonde in das System über den Kondenswasserablauf, der Gebläsecontrolleröffnung und den Lüftungsdüsen eingebracht wird.
Durch den hohen Druck per Druckluft kann man eine sehr gute Reinigungsleistung erzielen:


Bei den verschiedenen Mitteln muss man natürlich immer drauf achten, für was sie geeignet und ungeeignet sind. Nicht alles sollte mit Metallen wie dem Wärmetauscher oder dem Verdampfer in Kontakt kommen, da manche Mittel korrosiv wirken können.
Nach den jeweiligen Einwirkungs,- Reinigungs- und Trockungsphasen habe ich zum Schluss nochmal den konventionellen Klima-Reinigungsschaum von Toyota genutzt, der sehr angenehm und nicht all zu scharf nach Desinfektionsmitteln riecht. Den Schaum habe ich wie gewohnt auch über die oben genannten Öffnungen eingebracht:


Nachdem alles gereinigt und vor allem auch wieder getrocknet wurde, konnte ich alles wieder zusammenbauen und habe auch nochmal auf Kundenwunsch das Armaturenbrett wieder etwas aufbereitet, das wie gesagt schon äusserst stark mattiert war:

Der Schädlingsbekämpfer riet mir noch, dem Kunden mit auf dem Weg zu geben, dass er Ursachenforschung betreiben muss. Er sollte also überlegen, wo der Wagen gestanden hat, dass die Maus da reingelangen konnte, damit das nicht wieder passiert.
Nach Rücksprache mit dem Kunden war die Ursache sehr schnell gefunden. Ich war vor Ort und konnte mir ein Bild davon machen: Der Wagen steht in einer Garage, die stark mit Dingen vollgestellt ist und fast immer offen steht und wo auch alles zu finden ist, was Mäuse in der kalten Jahreszeit suchen: Dunkle Ecken, Klettermöglichkeiten, diverse Materialien zum Nestbau, offene Zwangsbelüftung ohne Gitter, offene Abläufe.
Ich riet ihm, den Wagen erstmal draussen stehen zu lassen und die Garage zu entrümpeln und nichts mehr auf den Boden zu stellen, wo sich Mäuse verstecken können. Es bringt ja nichts, den Wagen jetzt so wieder in die Garage zu fahren. Die Mäuse warten ja nur förmlich darauf, dass das Nest wieder zurück gefahren kommt.
Also Leuts…gerade jetzt in der kalten Jahreszeit, wenn ihr Euer Auto in Garagen überwintern lasst oder irgendwelchen Schuppen. Denkt an die Gefahr!
Ich hatte mit einem Bekannten Werkstattleiter gesprochen, der in vielen Jahrzehnten auch schon einiges erlebt hat und er selber konnte mir öfters davon erzählen, dass sowas schonmal vorkommt. Er hatte auch schon diverse Dinge erlebt: Mäuse unter dem Dachhimmel, die die Airbagkabel angefressen haben, tote Mäuse im Gebläselüfter, Mäusebefall im Kofferraum, Essensvorräte im Gebläselüfter…hat man alles irgenwann mal, je länger man dabei ist.
Grüße,
Ben
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