Storytime!
Also bei den meisten trockengefahrenen Motoren (inkl. abgesackter Öldruck mit Leuchte), die ich erlebe, gibts dann als erstes mal direkt nen Lagerschaden -> klackern.
Kopfichtungsschaden der auf Ölmangel zurückzuführen war, ist mir noch nicht untergekommen; zumindest nicht vor dem Stadium des Lagerschadens!
Nun gut nun gut, dann werde ich mich mal outen und zu meiner Schande gestehen müssen, dass ich sowas ähnliches mal habe durchleben müssen.
ABER bevor jetzt manche voreilig meinen "Wie kann man nur so dämlich sein.....bla bla, sowas merkt man ja direkt....bla bla" werde ich hier jetzt meine Erfahrung aus dem Buch des Lebens, Kapitel 3233 - Mein Auto mit der defekten Kopfdichtung - mit euch teilen:
Modell war nämlich ein
Mazda 323 BJ 93 mit V Motor, die Karre fuhr gut und gern 250 kmh....darauf komme ich später noch zurück.
Genutzt als reines Langstreckenfahrzeug, pro Tag ca 150 Km Autobahn. Eins Morgens hatte ich festgestellt das ich wohl etwas Öl verliere, hatte ne fette Pfütze unterm Auto. Sofort den Ölstand gecheckt, war noch 1/3 voll.
Puh anscheinend nochmal Glück gehabt nicht trocken gefahren am Tag davor, an dem offensichtlich der Schaden entstanden sein muss.
Wichtig keine Warnlampe an! Auto sagte alles super wir können weiter. Öl nachgeschüttet Motor an und beobachtet, schien ok zu sein und ich ging von einem Leck an der Wanne aus. Langsam und behutsam zur Werkstatt gefahren (war nicht weit entfernt) und habe die schauen lassen.
Ergebnis hieß: Defekter Öldruckschalter! Was ich auch erst dann gelernt habe wie so ein Teil genau funktioniert, die Elektronik meldete nichts weil vom Schalter kein Signal kam und der einfach defekt war. Solange der sich nicht meldet geht die Elektronik davon aus, das alles supi ist.
Das ist ein schwarzer total ausgeblichener Plastikklotz mit 2 Kabeln dran gewesen. Und der hatte einen fetten Riss (Materialermüdung Bj93 halt) und noch viel irrer war die Positionierung von dem Teil. Der war so eine Handbreite neben dem Auspuffkrümmer am Motorblock positioniert, der hat also immer gut Hitze abbekommen. Das Öl suppte richtig am Block runter durch den Riss des Öldruckschalters, das waren sicher so 2 -3 Liter die da rausschwappten. Der Wagen hatte wie die Celi unten eine Motorverkleidung wo sich das ganze Zeug zu einem kleinen See gesammelt hatte und wo es augenscheinlich immer raustropfte. Das war alles sehr schlecht einsehbar, der Kühler musste dafür erst entfernt werden damit man das ganze Dilemma erstmal sehen konnte und man an den Ölschalter dran kam. Naja Schalter gewechselt, neues Öl bekommen.
Und jetzt wirds erst interessant
. Jetzt komme ich nochmal auf die Höchstgeschwindigkeit zu sprechen und auf die Kopfdichtung. Denn die 250kmh bin ich jeden Tag gefahren, weil die Strecke das einfach zuließ. Somit auch an dem Tag als sich der Plasteklotz am Motorblock verabschiedet hatte und der Öldruck dadurch zusammengebrochen ist (sicherlich Luft gezogen und das Öl etwas aufschäumen lassen).
Interessant dürfte es jetzt auch für Janet sein, denn ich bin dann noch ganze 3 Wochen mit dem Auto gefahren, ohne das sich irgendwas getan hatte. Bei dem Schaden hat es also zu einer richtigen Verschleppung geführt, was nach und nach immer deutlicher wurde. Das Auto lief in den 3 Wochen total super und ich dachte ich hätte nochmal Glück gehabt und dann gings los!!:
1. Unruhiger Motor (beim V6 schonmal seltsam
), schwankende Drehzahl im Stand
2. ganz leichter kaum wahrnembarer nussiger Geruch (Öl und Abgase)
ca 3 Tage später hatte sich das Kühlwasser dunkelbraun verfärbt (Öl im Kühlkreislauf)
Dann spürbarer Leistungsverlust, kleine weiße Wölkchen kamen aus dem Auspuff, es roch nach Wasser wenn man hinter dem Auto stand
Und spätestens dann war es klar, kapitaler Totalschaden Kompressionsverlust + lief nurnoch auf 5 Zylindern + Kopfdichtung hin
Dürfte sicher auf mein Malör mit dem Öldruckschalter zurück zu führen sein. Es war mein Erstwagen (hatte den 5 Jahre gefahren und durchaus gut gepflegt, nie unter 3/4 Ölstand gefahren, brauchte total wenig Öl) und die Chancen den Schalterdefekt wärend der Fahrt auf der Autobahn zu bemerken waren für mich damals einfach nicht drin. Selbst heute wäre sowas sehr schwer zu bemerken, wie gesagt man hört nichts, Auto zog super durch. Das einzige woran man es hätte fest machen können war ein ganz leichter Ölgeruch. Das kokelte aber nicht, es lief einfach am heißen Motorblock runter. Wenns wenigstens an den Krümmer getropft wäre und gequalmt hätte, hätte ichs sicher rechtzeitig gemerkt. Dazu kam eben das der Motor etwas schräg eingebaut war, weil der sich beim Beschleunigen stark gekippt hatte. Die hinteren Zylinderbänke standen somit wesentlich höher als die vorderen 3 und da fehlte dann die Ölversorgung einfach. Ich hatte auch keine Ölspur hinter mir hergezogen, weil der unten ja eine Plastikverkleidung hatte, die zu allem übel auchnoch so eine bauchige Form hatte und richtig als Auffangbecken für das ganze Öl diente, dass am Block ausquoll.
Also falls mit jemand nachsagen will, dass hätte ich aber merken müssen, weil man sowas halt merkt oder warum auch immer. Bullshit!
So nu ist aber gut hier sonst gehe ich noch als Spam durch
EDIT: Mir ist noch was eingefallen. Überhitzungsprobleme hatte ich wärend des gesamten Prozesses gar keine! Mein Kühlwasser war zwar schwarz und voller Öl, aber hey es hat munter gekühlt. Als die Entscheidung fest stand mich von dem Auto zu trennen, bin ich mit defekter Kopfdichtung und einem toten Zylinder noch 1 Woche normal weiter gefahren und auch da hatte ich keine Kühlprobleme. Es mag sicher sein, dass die Kühlleistung etwas nachgelassen hat, aber die Kühlwasseranzeige schlug nicht aus. Und vom reinen Empfinden war die Karre auch nicht heißer als sonst.