Gestern hatte ich wieder Besuch von einem Foren User mit einem PreFacelift S Celica aus den ersten Fertigungsmonaten 1999. Laufleistung 249.000km.
Er nutzt den Celica als Alltagsauto (und fährt als Sommerauto noch einen TS PreFacelift).
Ich lasse euch mal wieder als "Bericht" daran teilhaben, da es den einen oder anderen ja immer mal interessiert. Ich habe zwar dieses mal nicht all zu viele Bilder gemacht, da wir einen strammen Tagesplan hatten, aber dennoch schreibe ich euch mal auf, was so gemacht wurde.
Es lagen ein paar Dinge an, unter anderem diagnostizieren eines leichten Motorklackergeräuschs, Austausch des Steuerkettenspanners aufgrund von morgentlichen Rasselns im Kaltzustand, Prüfen des Ventilspiels, diagnostizieren von Leerlaufschwankungen bzw. Ausregelungen, einstellen der Handbremse, Ölwechsel, Zündkerzenwechsel, Austausch der Ventildeckeldichtung, Prüfung des Datenbus warum mit OBD Testern keine Verbindung aufgebaut werden kann.
Der Celica S - PreFacelift aus den ersten Produktionsmonaten:
Als erstes habe ich die Kettenspannung geprüft, die zwar etwas "mau" war, aber noch nicht im kritischen Bereich lag. Dennoch habe ich den Kettenspanner auf Wunsch des Users und nach der Laufleistung und des Alters gegen ein originales Toyota Teil ausgetauscht:
Von unten zu erreichen, aber auch von oben beifahrerseitig:
Die Diagnose des leichten Klackergeräusches gestaltete sich sehr schwierig, da es nicht unbedingt immer zu hören war und man es nur sehr schlecht abgrenzen konnte.
Ich habe mit dem Stethoskop jeden Zylinder abgehorcht und konnte keine enormen Abweichungen zwischen den Zylindern feststellen.
Beim prüfen des Ventilspiels fiel allerdings ein Ventil negativ auf. Ein Ventil der Auslassseite des 3. Zylinders hatte DEUTLICHST zu wenig Spiel, so das man es sogar kaum messen konnte. Hier ist definitiv etwas faul. Alle anderen Ventile waren absolut im Sollbereich (wie gewohnt - denn Ventilspiel ausserhalb der Toleranzen sind bei den ZZ Motoren eher die Ausnahme, wenn nicht gerade mal irgendwas dran gemacht wurde oder im Gasbetrieb)! Ebenso war der Zustand der Nocken ebenfalls unauffällig (keinerlei Riefen oder Einlaufbereiche).Das auslesen des Fehlerspeichers lieferte auch einen historischen Zündaussetzer im 3. Zylinder. Ebenso sah die Zündkerze des 3. Zylinders auch auffälig anders aus, als bei den anderen Zylindern. Da mein Kompressionsprüfgerät leider aktuell ausser Haus war, konnte ich leider die Kompression nicht messen, was aber nochmal wichtig für die Diagnose wäre. Diesem Problem muss also nochmal nachgegangen werden.
Ich hängte auch den Keilriemen und somit mal alle angetriebenen Aggregate ab, um Geräusche aus dem Aggregatenantrieb auszuschliessen. In der Tat trat das Geräusch auch für diese Zeit nicht auf (wie gesagt war es schwer abzugrenzen, da es eh nicht immer auftrat). Nichts desto trotz könnte hier ein in die Jahre gekommener Keilriemenspanner eine Möglichkeit sein.
Der Fehler, warum keine Werlstatt eine Verbindung mit dem Steuergerät via OBD Tester herstellen konnte, war schnell gefunden. Die OBD 7.5A Sicherung im Innenraumsicherungskasten war defekt.
Bzgl. der Leerlaufschwankungen ging ich so vor, wie ich es immer tue. Austausch des LMM gegen einen meiner Test LMMs und Austausch der Drosselklappeneinheit gegen eine meiner Test Drosselklappeneinheiten, sowie absuchen auf Falschluftstellen und korrekten Anschluss aller Bauteile. Im Auto war ein Zubehör LMM verbaut. Den tauschte ich gegen meinen OEM Test LMM. Brachte keine Veränderung der Schwankungen. Absuchen nach Falschluftstellen war ebenfalls negativ.
Dann tauschte ich die gesamte DK Einheit gegen meine DK Einheit aus. Die Drehzahlschwankungen waren damit verschwunden.
Daher gehe ich stark davon aus, das das Leerlaufregelventil ein Problem hervorrufte. Denn man hörte auch, das die hohe Frequenz, die man als leichtes "fiepen" wahrnehmen kann, ab und an aussetzte und man auch immer wieder leichte Luftgeräusche im Ansaugkrümmer hören konnte, die vom Bypass des Leerlaufregelventils kamen.
Beim anschliessenden entlüften (da beim DK Wechsel immer einiges an Kühlmittel verloren geht) und Probefahrt mit samt Tester und Kühlmittelüberwachung, fiel auch gleich auf, das das Thermostat etwas hängt und demnächst ausgetauscht werden muss. Der User sagte auch bereits, das er vorher schon bemerkte, das die Heizung nur sehr beschwerlich warm wird.
Beim Einstellen der Handbremse fiel auf, das dringend eine Überholung notwendig ist. Sie lies sich kaum noch kräftig einstellen und zog auch immernoch übermäßig einseitig. Da wird dann demnächst eine Überholung des Handbremssystems fällig.
Soviel erstmal dazu als kleiner Bericht.
Schöne Grüße
Ben