T23 Winterschlaf und Sommerpause

Alice

Active Member
Seit
21. Mai 2013
Beiträge
28
Zustimmungen
0
Ort
Kevelaer
Beruf
Grafikdesign
#1
Hallo Jungs und Mädels,

Ich brauche mal ein paar „Expertentipps“ :)
Ich hatte im Nov. 2013 einen Unfall mit einem Baum dank einen abgef*ckten Scheiß Tuning-angeblich-Freund.
Der Fall ist auch noch nicht durch bzw. läuft immernoch. Aber darum gehts nicht.
Ich habe mir spontan einen Mazda3 nach dem Unfall(Krankenhaus/Reha) gekauft um wieder Arbeit zu kommen (da Celi Totalschaden). Mittlerweile 1,5 Jahre später habe ich mir wieder eine Celi gekauft, da ich mich ohne meine Lebensretterin unvollständig fühlte... Liebe und so. :D
Jetzt hab ich 2 Autos. Celi im Sommer, Mazda im Winter. beide sind je 7 Monate angemeldet und stehen je 5 Monate in der Garage. Auf was muss ich achten? Was meint ihr auf was ich gucken sollte (5 Monate Stand -überdeckt wgn Staub- in einer Garage/ Mazda steht im Sommer/ Celi steht im Winter):
- auf alte Reifen stellen?
- Reifendruck auf 3 Bar
- Volltanken?
- Batteriejogger oder abklemmen?
- Fenster einen Spalt auf wegen der Luftzirkulation?
- Gummis einfetten mit Silikon?
- Frostschutz
- Sonst irgendwas? D:
Hilfe, was ist nötig bei 5 Monaten Standzeit und was nicht?

VIELEN DANK für Tipps und Hilfe! :)
LG
 

CRX_Fan

Super-Moderator
Mitarbeiter
Seit
6. Juli 2008
Beiträge
8.039
Zustimmungen
879
Ort
Hildesheim b. Hannover
Beruf
Werkstattbetreiber für Automotive Dienstleistungen
#3
Meiner überwintert auch!
ich zelebriere das allerdings :D Das ist etwas übertrieben und nicht alles ist notwendig...aber ich bin einfach so. Habe das aus einer Oldtimer Zeitung und ist im groben eigentlich für längere Stilllegungszeit gedacht:

Vor dem Einlagern:

- Wagen gründlich reinigen (auch Unterboden wegen Salz, etc.)

- Am Tag der Einlagerung den Wagen ein kleines Stück auf die Autobahn
heiss fahren, um sicher zu gehen, das sämtliches Wasser aus dem Auspuff vom waschen
verdunstet (um Rost am Auspuff vorzubeugen, Kondenswasser, etc.) und der Wagen absolut trocken ist und nicht nass abgestelt wird. Vorzugsweise per Druckluft noch Restwasser aus Dichtungen und Ritzen rauspusten.

- Altes Öl ablassen und 3/4* neues Einfüllen (Altes Öl enthält Verunreinigungen und Stoffe,
die den Kurbeltrieb und deren Materialien im Motor angreifen können, bei langer Standzeit)(*Warum nur 3/4 wird am Schluss erklärt)

- Den neuen Ölfilter vor dem anschrauben ebenfalls auffüllen, damit beim ersten Start in der neuen Saison dieser schon voll ist und die Schmierstellen schneller erreicht werden!

- Bei Metalltanks volltanken (sonst Rostbildung). Vorzugsweise mit Premiumsprit, der keinen Bio Anteil enthält. Normaler Sprit E5 und E10 bleibt nicht besonders lange stabil und fängt schnell an nach Nitroverdünnung zu stinken.

- Polieren oder wachsen sind von Vorteil, um Staub später einfacher runterzubekommen!

- Frostschutz prüfen. Auch Sommerautos, die in der Garage überwintern, sind Kälte ausgesetzt.


Während der Einlagerungszeit:

- Batterie ausbauen und an ein Erhaltungsladegerät hängen und in einem warmen Raum lagern
(Bei normalen Ladegeräten ab und an mal die Batterie ans Ladegerät hängen, wenn nötig Wasser nachfüllen). Oder digitale Erhaltungsladegeräte anschliessen.

- Den Wagen auf Altbereifung stellen (NICHT aufbocken, die Achsen müssen normal belastet sein - ein Auto ist dafür gebaut, immer mit seinem eigenem Gewicht auf den eigenen Rädern zu stehen)
(Wenn keine Alträder vorhanden sind, Reifendruck erhöhen und öfters den Wagen vor und zurückschieben um Standplatten vorzubeugen). Wird ein Auto aufgebockt, werden die Gummibuchsen und andere Teile dauerhaft überlastet und überdehnt, weil alles "frei hängt".

- Handbremse lösen (sonst Gefahr des festgammelns) und Gang in Leerlaufstellung bringen (Sonst Belastung des Getriebes/Kupplung) (Wagen mit Kanthölzern vor wegrollen schützen)

- Den Wagen gelegentlich etwas hin und her schieben, damit Wellen/Radlager/Buchsen/Traggelenke nicht einseitig belastet werden und auch mal lenken.

- Den Wagen gelegentlich auf und abwippen, damit Dämpferstangen nicht in einer Position verharren

- Ab und an die Bremse treten, damit die Bremskolben und HBZ Kolben sich bewegen und nicht festrosten (Ebenso Handbremse gelegentlich ziehen und lösen)
(Bei Hydraulischen Kupplungen ab und an die Kupplung treten)

- WICHTIG!!!!!! Den Motor, nachdem er abgestellt wurde, NICHT mehr starten. So schwer es einem auch fällt, es ist extrem schädlich. Kaltlaufphase/Kondenswasserbildung, Ölverdünnung, Verkokungen, etc... sind Gift!! Kondenswasser bildet sich in kaltem Zustand rasend schnell! Das ist auf Dauer das schlimmste, was man dem Motor antun kann. NICHT!!! STARTEN!!!
Selbst wenn man ihn kurz fährt, durchlebt der Motor eine sinnlose und schädliche Kaltstartphase, die Phase des grössten Verschleisses. Selbst wenn man ihn kurz fährt, reicht es nicht, um das Kondenswasser wieder rauszubekommen. Man müsste ihn wenn auf die Autobahn fahren und einmal komplett heiss fahren. Was aber bei einem Saisonfahrzeug logischerweise meist nicht möglich ist. Noch dazu sammelt man dadurch Salzstaub ein.

Nach Möglichkeit gelegentlich den Motor per Ratsche an der Riemenscheibe einige Umdrehungen drehen, damit Bauteile wie Kolben und Lager, Nockenwellen, etc. (wenn vorhanden auch Zahnriemen) nicht in der gleichen Position verharren oder sich Ablagerungen/Verklebungen/Verpappungen im Motor bilden können. Ebenso damit diverse Aggregate / Dichtungen nicht austrocknen. Man kann den Motor auch mit dem Anlasser durchdrehen, wenn man das Kraftstoffpumpenrelais abgezogen hat (damit er nicht anspringt)

- Leider bleibt es nicht immer aus, das bei der langen Standzeit der Reibbelag der Kupplung etwas Flugrost ansetzt, was sich nach der Winterpause oft in Rupfen oder Schaltschwierigkeiten bemerkbar macht. Diese sollte aber nach einigen Warmlaufzyklen der Kupplung verschwinden! Ebenso natürlich die Bremsscheiben udn Bremsbeläge.

- Fenster einen Spalt geöffnet lassen und Luftentfeuchter ins Auto stellen, vorzugsweise auch mal durchlüften. Dichtungen mit modernen Gummipflegestiften OHNE Silikon vor dem austrocknen schützen. Mittlerweile gibt es sogar für Fahrwerks- und Antriebskomponenten Gummischutzsprays, die vor Porösität schützen.

- Motroröffnungen (Ansaugtrakt) verschliessen wegen Schmutzbildung und eventuell Nagern

- Wenn der Wagen abgedeckt wird, ist auf ausreichend Luftzirkulation zu achten. Ebenso muss es ein absolut lackschonendes Material sein und es darf sich kein Dreck in diesem Material befinden. Vorzugsweise zwei Abdeckplanen benutzen, damit die verstaubte oberste Abdeckplane nicht direkt beim abziehen über den Lack gezogen wird.


Nach dem Einlagern:

- Die Zündung für ein paar Minuten einschalten (Initialisierungsvorgang) [Beim Celica nicht notwendig]

- Kurz vor dem starten den restlichen 1/4 Liter Öl einfüllen (damit während der Startphase
wenisgtens ein kleines bisschen Öl im Kopf vorhanden ist, auch wenn es nur marginal ist und nur ein paar Stellen erreicht werden)

- idealerweise die Zündkerzen rausschrauben und in jeden Zylinder etwas Öl reinspritzen, um das Risiko von Riefen und Kratzern der trockenen Wände und Ringe beim ersten Start nach so langer Zeit zu minimieren

- Kraftstoffpumpenrelais abziehen (Celica C/OPN Relais im Motorraumsicherungskasten) und Motor solange per Anlasser durchkurbeln, bis die Öldruckleuchte erlischt. Damit ist für den ersten Start genug Öl vorgepumpt.

- Starten und den Wagen kurz im Leerlauf laufen lassen, bevor man losfährt (nicht zu lange im Leerlauf ohne Last laufen lassen -> Kondenswasserbildung das sich an den Brennraumwänden niederschlägt und das Öl verdünnt. Daher so schnell wie möglich losfahren)

- Wurde der Wagen nicht abgedeckt, ist erst der Staub mit Druckluft oder Wasser zu entfernen (NICHT TROCKEN!!! KRATZERGEFAHR). Die Scheibe VOR dem ersten benutzen der Scheibenwischer vom Staub entfernen. Ebenso Seitenfenster.


Meiner ist nach dem überwinern immer sofort angesprungen, als ob er nur einen Tag gestanden hat!
 
Zuletzt bearbeitet:

Nera

Super-Moderatorin
Mitarbeiter
Seit
26. Juni 2008
Beiträge
10.293
Zustimmungen
112
Beruf
DvD
#4
Was das platt stehen anbelangt kann man auch Abhilfe schaffen indem man solche Matten unter die Räder legt wie sie normal unter Waschmaschinen gelegt werden.
Gibts im Baumarkt.
 

Thorn

Well-Known Member
Seit
21. April 2014
Beiträge
232
Zustimmungen
0
Ort
Hannover
Beruf
Fertigungsmechaniker
#5
Ich hab übern Winter einfach Batterieladegerät angeschlossen, solche Styroporplatten unter die Räder gelegt, alle Gummiteile eingeschmiert, Fenster ein spalt offen und das ganze mit einem dünnen bettlacken zugedeckt :)
 

Alice

Active Member
Seit
21. Mai 2013
Beiträge
28
Zustimmungen
0
Ort
Kevelaer
Beruf
Grafikdesign
#7
Danke ...

für eure Antworten... :)

aber muss ich für 5 Monate jedes Mal im Jahr bei 2 Autos das Öl wechseln?:confused:
 

muc

Well-Known Member
Seit
14. Februar 2006
Beiträge
4.299
Zustimmungen
41
Beruf
Fachidiot
#8
Was das platt stehen anbelangt kann man auch Abhilfe schaffen indem man solche Matten unter die Räder legt wie sie normal unter Waschmaschinen gelegt werden.
Gibts im Baumarkt.
Das geht mit einfachen nicht zu harten Styroporplatten aus dem Baumarkt (Dämmstoffabteilung) genauso gut aber deutlich billiger.

Das Thema Einmotten ist doch aber wirklich durch, braucht es da wirklich wieder mal einen neuen Thread?
 

CRX_Fan

Super-Moderator
Mitarbeiter
Seit
6. Juli 2008
Beiträge
8.039
Zustimmungen
879
Ort
Hildesheim b. Hannover
Beruf
Werkstattbetreiber für Automotive Dienstleistungen
#9

CUF

Well-Known Member
Seit
7. März 2012
Beiträge
643
Zustimmungen
23
Ort
Taunus
#11
Da meine sich nun ja auch den Winterschlaf verdient hat hätte ich noch ein paar allgemeine Fragen um das Thema:

Kann ich mit erhöhtem Reifendruck und einer Reifenwiege (wie dieser http://www.ebay.de/itm/Reifenschutz...588548?hash=item3ce09f8584:g:504AAMXQDnpTX5sV) einen Standplatten vorbeugen (bei 5 bzw. 7 Monaten Standzeit) oder muss das Fahrzeug trotzdem regelmäßig mal geschoben werden?

Wie sieht es mit der Abdeckung aus? Woher bekomme ich ein ausreichend großes Baumwoll oder Leinentuch? Kann ich dafür auch die gewöhnliche Ware aus einem Kurzwarengeschäft oder sogar IKEA nehmen?
 

Nera

Super-Moderatorin
Mitarbeiter
Seit
26. Juni 2008
Beiträge
10.293
Zustimmungen
112
Beruf
DvD
#12
Baumwolle oder Leinen würde ich persönlich nicht nehmen, die Faser ist zu rauh für den Lack.
Entweder du suchst nach einem Auto-Pyjama, die kosten halt bisschen was.
Oder könnte mir auch vorstellen du holst Microfaser-Bettlaken (ggf. zusammennähen).
Das is allerdings nichts wenn sie draußen steht, dann wäre so ein Pyjama für den Aussenbereich das richtige.
 
Zuletzt bearbeitet:

white fuzz

Well-Known Member
Seit
26. August 2014
Beiträge
122
Zustimmungen
0
Ort
Berlin
Beruf
Mechatroniker
#13
Also zum Thema Reifen - Meine bekommen ihren laut Reifenhersteller (Yokohama) zugelassenen Maximaldruck kurz bevor es zum überwintern geht. Und nach dem letzten Winter (5 Monate Standzeit) hatten die Reifen gerade einmal 0,2 bar Druckverlust. Ich weiß zwar nicht wie sich das so bei anderen Reifen verhält, aber ich mach mich da nicht mehr so verrückt. :)
 

Nera

Super-Moderatorin
Mitarbeiter
Seit
26. Juni 2008
Beiträge
10.293
Zustimmungen
112
Beruf
DvD
#15

CUF

Well-Known Member
Seit
7. März 2012
Beiträge
643
Zustimmungen
23
Ort
Taunus
#16
Danke euch für die Antworten. Wo der Wagen genau stehen wird weiß ich noch nicht (hab jetzt diverse Angebote), aber garantiert in einer Halle/Garage. Diese Stretchabdeckung gefällt mir nicht schlecht (wenn sie tatsächlich so atmungsaktiv ist wie angegeben). Immoment bin ich ein bisschen auf Bettlaken eingeschossen, günstig und auf jedenfall atmungsaktiv - der Wagen wird ja keinerlei Wettereinflüssen ausgesetzt, daher wäre das ausreichend.

Nochmal zum Thema Reifen: Reifen aufpumpen ist klar - reicht eine solche "Dämpfungsmatte" wie Nera ausm Baumarkt hat oder sollte man das Geld in die Hand nehmen und sich eine Reifenwiege zulegen (ich werde vermutlich max. 1x in der Standzeit an das Auto gehen und alles kontrollieren).
 

Predator

Well-Known Member
Seit
14. Februar 2006
Beiträge
1.702
Zustimmungen
58
Ort
Sankt Augustin
#17
Mich würde da mal was interessieren Alex. Gibt es einen großen qualitativen Unterschied zwischen diesen beiden? Wenn ja, sind das Unterschiede die deiner Ansicht nach den fast 3-4 fachen Preis des Autopyjama rechtfertigen?
Nera, ehrlich gesagt, die günstige Strech-Variante gefällt mir sogar besser. Der Autopyama ist schwer und einmal schwitzte der Wagen auch drunter. Lediglich der Einstieg bei übergezogener Plane ist gut gelöst (Reißverschluss), aber der passt auch nicht zu 100 %.
Da hat man das Strech-Tuch schneller mal zur Seite geworfen.
 

Predator

Well-Known Member
Seit
14. Februar 2006
Beiträge
1.702
Zustimmungen
58
Ort
Sankt Augustin
#18
Nochmal zum Thema Reifen: Reifen aufpumpen ist klar - reicht eine solche "Dämpfungsmatte" wie Nera ausm Baumarkt hat oder sollte man das Geld in die Hand nehmen und sich eine Reifenwiege zulegen (ich werde vermutlich max. 1x in der Standzeit an das Auto gehen und alles kontrollieren).
Meine Erfahrung: Schieb den Wagen so alle 2 Monate mal etwas nach vorn und hinten. Da pappen dann auch die Bremsbeläge nicht an. Matten unter den Reifen habe ich noch nie benutzt und ich bin schon pingelig.... Standplatten gab es nie.
 

Nera

Super-Moderatorin
Mitarbeiter
Seit
26. Juni 2008
Beiträge
10.293
Zustimmungen
112
Beruf
DvD
#19
Meine steht auf den Matten meistens so ca 4 Monate am Stück. Hab aber auch Phasen gehabt anfangs wo ich sie ohne Matten nur mit erhöhtem Druck stehen gehabt hab.
Alles problemlos.
Vielleicht hab ich mit den Matten drunter nur subjektiv ein "besseres Gefühl" :D
Diese Reifenwiegen hab ich mir auch schonmal überlegt, aber die ich gefunden hatte waren mir zu teuer. Die von dir geposteten sind recht günstig, aber du hast gesehen, dass man die im Boden befestigen soll?
Erklärt vielleicht den Preis. Die ich da mal gesehen hab waren wesentlich massiver.

@Alex: Danke für die info über deine Erfahrung mit den Abdeckungen ;)
 

white fuzz

Well-Known Member
Seit
26. August 2014
Beiträge
122
Zustimmungen
0
Ort
Berlin
Beruf
Mechatroniker
#20
Hallo,

wollte mal fragen wie lange der letzte Betrieb mindestens sein muss damit sich währrend die Winterpause keine schädlichen Kondensate ablagern. Meine letzte Fahrt war hin zur Kärcheranlage (10min), dazwischen 30min Standpause und wieder zurück 10min + 5 bis 10min wo ich den Motor nachlaufen lassen habe. Ist das ausreichend? Das Wetter war die ganzen Wochen über durchgehend schlecht. Durch Wind und Regen wollte ich das Auto für die letzte Fahrt eigentlich nicht schicken. :(
 
Top