Zu der Thematik "Korrosionsschutz in einer Werkstatt machen lassen" kann ich euch mal ein bisschen was erzählen. Und eine ganz knallharte Aussage vorab: LASST ES SEIN!
Warum?
Das grosse Problem ist die Zeit. Es wäre schlicht und ergreifend Wahnsinn für eine Werkstatt, wenn man eine Rostvorsorge oder auch Behandlung nach allen Regeln der Kunst fachlich korrekt, mit den richtigen Mitteln und dem Ziel einer maximalen Standzeit und maximalem Schutz durchühren würde. Sowas kann sich keine Werkstatt erlauben und der Kunde könnte das gar nicht bezahlen.
Das heisst, das die Werkstatt immer Kompromisse eingehen muss. So schnell wie möglich, so günstig wie möglich mit einer einigermaßen langen Standzeit.
Leider sehe ich immer wieder Autos bei mir in meiner Werkstatt, wo so etwas gemacht wurde und sich das ganze nach ein paar Jahren wiederholt. Ganz schlimm ist es, wenn es so "vermeintlich versiegelt" wurde, das es Unterrosten kann! Dann sieht man es erst, wenn es zu spät ist. Einige schwarze Schafe handhaben das immernoch so, dick "Bauernblind" sprich Dichtmassen (am besten noch Bitumenbasis, das nach einiger Zeit spröde wird, beginnt aufzureissen und Feuchtigkeit eindringen kann) aufzutragen, um alles darunter zu verstecken.
Wenn ich in meiner Werkstatt ältere Autos herrichte, Rotschutz und Co. durchführe...und ich rede nicht von Schweissarbeiten...sondern lediglich der Vorsorge, habe ich so ein Auto in der Regel gut zwei bis drei Wochen!!! Und das aus gutem Grund. Wenn man die richtigen Mittel nimmt und maximalen Schutz und maximale Standzeit wünscht, sind sehr sehr viele Zwischenschritte notwendig. Die Mittel müssen aufeinenader abgestimmt und kompatibel miteinander sein. Und die Mittel haben teilweise Zwischentrocknungszeiten pro Schicht von bis zu 3 Tagen. Wohl gemerkt PRO SCHICHT! Und von einigen Produkten müssen auch schonmal je nach Schutzgrad bis zu drei Schichten drauf. Daran seht ihr aber, das eine Werkstatt das gar nicht fachlich absolut korrekt und mit dem Ziel "maximale Standzeit und maximaler Schutz" erarbeiten kann. Sowas kann man nur als Privatmann machen der Zeit hat, das Auto lange mal nicht braucht und da sein eigenes Auto ist, extrem penibel arbeitet. Oder bei wirklich darauf spezialisierten Fachbetrieben!
Das nächste sind die Produkte, die die Werkstätten verwenden. Zwar sind das immer Markenprodukte, aber fast immer "All In One" Produkte. Also Kombinationsprodukte, die vermeintlich zum Beispiel gleich "3in1" enthalten, wofür normalerweise drei separate Produkte und mindestens 10 Tage Verarbeitung dran hängen. Diese Kombiprodukte versprechen auch immer "schnelltrocknung, schnelles weiterarbeiten möglich" etc..wo hingegen die separaten Produkte immer ihre tagelange Durchtrocknungszeit bzw. Zwischentrocknungszeit benötigen.
Aber es hat eben seinen Sinn, das es diese separaten Produkte gibt und diese auch lange Zwischentrocknungszeiten haben!
Auch die ganze Vielfalt von Produktpaletten für jeden ganz speziellen Einsatzzweck, können Werkstätten gar nicht alle vor halten. Wenn man zum Beispiel je nach Beurteilung des Rostgrades und der mechanischen Bearbeitung seinen Plan zurecht legt, welche Produkte speziell für diese Maßnahme, diesen Rostgrad und diesen Typ der Bearbeitung zusammengestellt werden, die verschiedensten Produkte notwendig werden.
Ich kann jedem nur raten, sich mal einige Fachberichte zu diversen Bereichen im Thema Rostbehandlung, Vorsorge und auch die ganzen detailierteren Unterkategorien dazu mal anzuschauen. Bestimmung von Rostgraden, für welche Bereiche welche Produkte, welche Produkte können kombiniert werden, welche Art von Produkten gibt es mit welcher Zusammensetzung, welche Zusammensetzung für welchen Bereich, welche mechanischen Mittel gibt es überhaupt und dürfen verwendet werden, welche mechanische Vorbereitung ist die richtige und welche die falsche...Das Thema ist extrem umfangreich. Alleine innerhalb einer Produktart für bestimmte Einsatzzwecke gibt es wiederum noch feinste Abstufungen und Differenzierungen. Nicht nur chemisch, sondern auch bei den mechanischen Hilfsmitteln. Von Vorarbeit wie Reinigung, ausspülen, abdampfen rede ich noch nicht mal.
Und man sollte sich auch immer auf dem aktuellsten Stand halten, welche Produkte es am Markt gibt. Zum Beispiel verwende ich seit Jahren schon nicht mehr das so hochgelobte FluidFilm, da es mittlerweile viel bessere und effektivere Produkte gibt oder auch das Jahrzente alte all Purpose Fertan ebenso nicht mehr. Man muss das aber wissen und deshalb immer immer auf dem Stand bleiben und sich weiterbilden! Es gibt immer wieder weiterentwickelte Produkte, da immer höhere Anforderungen an den Korrosionsschutz und an die verschiedenen Materialien der Karosserie gestellt werden.
Ich möchte keinen Karosseriebauer schlecht machen, das sind mitunter wirklich Künstler, was die am Blech drauf haben. Aber es sind einfach immer die Umstände im Betrieb, die diesen Leuten die Hände binden. Time is money!
Ich arbeite schon seit einigen Jahren mit dem Korrosionsschutz Depot zusammen und habe schon sehr sehr oft telefonisch und auch per Mail mit den Mitarbeitern Pläne ausgearbeitet.
Ich kann diese Firma wirklich nur empfehlen. Wenn ihr Euch mal nicht sicher seid, schickt einfach eine Mail mit Fotos und fragt nach der möglichen Vorgehensweise für Euer Projekt. Sie unterstützen Euch! Und die wollen nicht einfach nur verkaufen - die sagen nämlich, so wie ich, frei raus...wenn etwas absoluter Unsinn wäre und wie man richtig an diverse Dinge rangeht!
Bestellt Euch den kostenlosen Katalog oder schaut auf die Seite! Dort sind Fotostorys über die korrekte Vorgehensweise für alle Bereiche und Projekte, samt den eingesetzten Hilfsmitteln und Produkten vorhanden. Und eben auch, wie man was richtig beurteilt, was richtig ist, was falsch ist, was angebracht ist, was unangebracht ist, auf was man achten muss und warum!
https://www.korrosionsschutz-depot.de/anleitungen-loesungswege
Für das, was finanziell in eine ausgeführte Arbeit bei einer Werkstatt gesteckt werden muss, könnte man in Eigenregie durchgeführt ein Höchstmaß an Korrosionsschutz erzielen, das die Arbeit der Werkstatt übertrifft!
Schau wegen dem Ablauf von derlei Arbeiten unbedingt beim Korrosionsschutzdepot vorbei und lass Dir einen Plan erstellen mit Produkten.
Auf keinen Fall selbst irgendwas "frei nach Schnauze" dran arbeiten. Das wird nichts auf Dauer, das kann ich Dir versichern, es kommt wieder. Ich mache das seit 20 Jahren und man MUSS es korrekt und passend abgestimmt durchführen und das braucht vor allem eines: Zeit! Zeit! Zeit! und Fachwissen über die Produkte und Werkzeuge.
Mail schreiben, Fotos hinschicken und nach Vorgehensweise und Produkten fragen, auch Zeitrahmen mitteilen, demnach werden die Produkte abgestimmt. Und auch den EInsatzbereich des Autos (Sommer, Winter, Abstellplatz draussen, Garage, Carport).
Das Korrosionsschutzdepot hat auch einige Musterabläufe auf ihrer Seite. Katalog laden, ersten Seiten Rostgradbestimmung, Abläufe, etc.
Die Rostgradbestimmung ist EXTREM WICHTIG für die Auswahl und Abstimmung der Komponenten.
Generell: Der Rost aussen ist das eine, aber weniger das Hauptproblem. Der etwaige Rost INNERHALB der komplexen Schwellerkonstruktion ist das Hauptproblem.
Wir haben sowas in der Firma ja öfters, und der ABlauf dafür ist in der Regel, das die Schweller aussen komplett geöffnet werden, damit man drin vernünftig und RICHTIG arbeiten kann.