User in CRX_Fan seiner Werkstatt *Berichte und Bilder*

CRX_Fan

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#41
Der Vollständigkeit halber eine Kopie für diesen Thread hier aus dem gerade erstellten Thema im "Technische Probleme" Bereich.

Vorab Info: Die Bilder werden wohl von Chrome geblockt – ihr müsst also einen Alternativ Browser nutzen oder eventuell den Chrome Browser anders einstellen.

Moin Leute!

Heute habe ich mal wieder eine Story zusammengestellt, die auch immer mehr Leute betrifft.
Und zwar die Reparatur bzw. eher der Austausch der hinteren Achseinstellschrauben oder fachlich gesprochen: Die Einstellexzenter für die Spur und den Sturz der Hinterachse.

Hintergrund:
Letztens war ein Celica Kumpel aus Salzgitter bei mir, mit einem recht grossen Problem. Er hat seinen Celica zur Achsvermessung in eine freie Werkstatt gebracht, die daraufhin die
unteren Spur-Exzenter abgerissen hat. Die Rede war auch nur von EINEM abgerissenen Exzenter, allerdings haben die Fachleute der Werkstatt den abgerissen Einstellnocken der anderen Seite einfach mal eben mit zwei Punkten an den Querlenker festgeschweisst, damit dem Kunden nicht sofort auffällt, das die auch den zweiten Nocken abgerissen haben.

Die haben ihn damit vom Hof gelassen und ihm gesagt, dass er damit problemlos fahren kann.
Fakt ist: Der Achsschenkel war auf beiden Seiten technisch gesehen an jeweils einem Punkt ohne Befestigung und hatte massives Spiel, da keine Führung mehr vorlag. Höchst gefährlich das Ganze.

Das passte gerade sehr gut, weil das Problem immer häufiger auftaucht und ich jetzt mal im Bild festhalten kann, wie man die Exzenter am Celica austauscht.

Ich habe daher auch mal einige Bilder machen können, um euch mal zu zeigen, was es für einen Aufwand darstellt und jeder auch mal einschätzen kann, ob er sich so etwas zutraut, oder eben nicht.



Erläuterung
von mir an die jenigen, die es selbst versuchen möchten:
Im Prinzip ist das keine Reparatur, die extrem weitreichende Fachkenntnisse voraussetzt.
Vielmehr ist es vor allem einiges an handwerklichem Geschick, was hier nötig wird, sowie eine Auswahl von ordentlichen Werkzeugen im Bereich Flex, Meissel, Flachschraubenzieher und nach Möglichkeit einer Hydraulikpresse inkl. Druckstücken. Natürlich ist ein gewisser Grundsachverstand im Umgang mit Werkzeugen sowie Techniken und Vorgehensweisen an Verbindungselementen nötig um auch bei möglichen komplexen Zwischenfällen Herr der Lage zu bleiben.

Notwendige Vorgehensweise:

Im vorliegenden Fall bestand die grösste Arbeit darin, wie immer eigentlich, die alten Exzenter zu extrahieren, sprich sie von der Achse zu trennen.
Das Problem ist nämlich in so gut wie allen Fällen, das die Exzenterbolzen in der Buchse zu einem Klumpen Rost miteinander kaltverschweissen und somit untrennbar und unbewegbar werden, was sowohl eine Achseinstellung, als auch einen normalen Ausbau unmöglich machen. Die Bolzen müssen also mutter- und sechskantseitig abgeflext werden, damit man den Achsschenkel aus dem Achsträger herausbekommt, um die Buchse samt darin enthaltenem Exzenter auspressen zu können.

Auszuführende Arbeiten:

- Ausbau des Achsschenkels links und rechts
- Ersetzen beider Koppelstangen
- Auspressen und Einpressen der zwei unteren Buchsen links und rechts (Spurexzenter und Befestigung)
- Ausbau des Hinterachsträgers, um an die oberen Sturzexzenter zu kommen
- Ausbau Abgasanlage komplett als ein Teil
- Ausbau Hitzeschutzblech
- Auspressen und Einpressen der beiden Buchsen samt Sturzexzenter der oberen Querlenker

Ausgangssituation:

Hier in den beiden Bildern zu sehen: ein abgerissener Einstellnocken für die Spur und ein angepunkteter Einstellnocken auf der anderen Seite:






Desweiteren zwei nicht bewegliche Sturzexzenter oben (ohne Bild)

Verwendete Ersatzteile:





4x Buchsen für die Achsschenkel links und rechts unten
Febest TAB-497 ca. 15 EUR das Stück
Oder Alternativ: GSP 517772 ca. 9 EUR das Stück

2x Buchsen für die oberen Querlenker links und rechts exzenterseitig (innen)
Febest TAB-TSL7 ca. 9 EUR das Stück
Oder Alternativ: 2x Febest Querlenker komplett verbuchst 0125-ZZE124R ca. 40-50 EUR das Stück

2x Koppelstangen
z.B. Meyle MSL0257HD ca. 15 EUR das Stück

2x Schraube für Achsschenkel:
90105-12082 (OEM Toyota) ca. 4 EUR das Stück

2x Mutter für Achsschenkel:
90179-12127 (OEM Toyota) ca. 1 EUR das Stück

2x Exzenterbolzen Sturz:

48190-32010 (OEM Toyota) ca. 16 EUR das Stück

2x Nockenscheibe Sturz:
48198-32040 (OEM Toyota) ca. 24 EUR das Stück

2x Exzenterbolzen Spur:

48409-32040 (OEM Toyota) ca. 27 EUR das Stück

2x Nockenscheibe Spur:
48452-32040 (OEM Toyota) ca. 16 EUR das Stück

4x Mutter für Exzenter:

90179-12127 (OEM Toyota) ca. 1 EUR das Stück

Natürlich sind die OEM Teile über Partsouq Dubai nochmal ERHEBLICH günstiger zu beziehen.

Ablauf:

Als erstes wird der gesamte Bremsträger, also die komplette hintere Bremse in einem Stück vom Achssenkel gelöst und zur Seite gelegt. Beispielsweise an einem Haken aufgehängt oder auf einen Getriebeheber oder sonstigem abgelegt.

Die gesamte Bremsanlage wird über die 4 Schrauben am Achsschenkel gehalten.
Vorher noch das Kabel vom ABS Sensor abziehen:




Jetzt wird geflext….viel geflext.
In dem Fall hier war nicht nur der Exzenterbolzen in seiner Buchse festgegammelt, sondern auch die andere, zweite Buchse des Achsschenkels daneben, die mit der normalen Schraube. Es mussten also an beiden Schrauben unten jeweils die Mutter und der Schraubenkopf abgeflext werden. Im Vorfeld kann man versuchen, ob man die Bolzen mit einem guten Vibro Impact (Meisselhammer) rausgedrückt (rausvibriert) bekommt oder ob man die Bolzen mit einem Extrahierwerkzeug, also Auszieher/Abzieher/Ausdrücker aus der Buchse gedrückt bekommt…erfahrungsgemäß ist bei Toyota da aber Hopfen und Malz verloren…in fast allen Fällen hilft nur noch die Flex. Allerdings habe ich natürlich in der Regel bei mir auch nur die äussersten Problemfälle.

Also unten alles abflexen an Schrauben:




Die obere Schraube vom oberen Querlenker macht in der Regel keine Probleme und ist ohne Probleme lösbar:


Die Koppelstangen müssen in der Regel aber auch abgeflext werden:


Jetzt kann man den Achsschenkel aus dem Längsträger herausnehmen.
Nun geht es ans auspressen der Buchsen. Es wäre hier von Vorteil, wenn man eine Hydraulikpresse und ein Sammelsorium an Druckstücken besitzt. Wer das nicht hat, kann die Achsschenkel auch in eine Werkstatt zum umpressen bringen. Das ist Ruck Zuck erledigt und hält sich finanziell im mittleren zweistelligen Bereich. Versuche, die Buchse mit einem Schraubstock auszupressen, scheitern sehr häufig und enden oft mit der Zerstörung der Welle des Schraubstocks. Daher empfehle ich das eher nicht.

Diese Variante im Schraubstock ist eher nicht zu empfehlen:


Lieber mit einer Hydraulikpresse. Hier das auspressen der alten Buchsen, in denen noch der völlig festverschweisste Exzenterbolzen und der Haltebolzen in den Buchsen vorhanden ist:




Der Achssenkel mit den ausgepressten Buchsen samt abgeflexten Bolzen:


Der Buchsensitz wird nun noch gereinigt und etwas entgratet, damit die neuen Buchsen sauber in den Sitz gepresst werden können:






Einpressen der neuen Buchsen und danach der fertig neuverbuchste Achsschenkel:




Jetzt geht es an den Ausbau des Achsträgers, um an die oberen Sturzexzenter zu kommen. Leider sind die Exzenter oben so dermaßen schwierig zu erreichen, das man kaum bis gar kein Platz zum arbeiten hat. Selbst mit einer Langhalsflex ist es enorm schwierig, da wirklich ordentlich ran zu kommen. Man bräuchte wenn eine wirklich exakt auf die Gegebenheiten angepasste Langhalsflex, um da irgendwie vernünftig die Bolzen abflexen zu können. Wir haben die in unserer Werkstatt nicht und es ist auch fraglich, ob es genau diese passende Flex überhaupt gibt. Selbst eine sehr kleine Luftflex ist für diesen Bereich zu gross.

Also ist auch hier die Demontage des Achsträgers notwendig.
Dafür werden die unteren Querlenker vom Achsträger gelöst, der obere Querlenker vom Achsschenkel gelöst, der Stabi gelöst, das Hitzeschutzblech entfernt und der Endschalldämpfer oder alternativ die Abgasanlage als Komplettteil abgenommen.

Als erstes nehme ich die Abgasanlage komplett ab. Das mache ich aus dem Grund, um Undichtigkeiten und Zwischenfälle bei der Demontage des Endschalldämpfers zu vermeiden. Oft gibt es da Probleme, dass Dichtungssitze gebrochen sind und danach nicht mehr so einfach dicht zu bekommen sind. Ebenso gibt es auch viele Fälle von Umbauten und dürftigen Reparaturen, wo man lieber nicht bei gehen sollte, weil es da oft zu Problemen kommt, wenn man da bei geht.
Daher trenne ich die Abgasanlage einfach direkt über die beiden Federbolzen am Krümmer ab und nehme die Abgasanlage vollständig an einem Stück herunter. Natürlich darf man nicht vergessen, die Steckverbindungen der beiden Lambdasonden im Innenraum zu trennen. Auch die Sonden bleiben an der Abgasanlage dran und kommen komplett mit runter.

Steckverbindung der Lambdasonden im Beifahrerfussraum am Mitteltunnel. Den Teppich etwas beiseite schlagen und die Steckverbindungen trennen:


Unten kommen die Kabel dann raus (die Gummitüllen etwas abziehen, damit man die Kabel herausbekommt):


Die Trennstelle Kat-MSD zum Krümmer:




Und schon kann man die ganze Abgasanlage komplett runternehmen:


Beim Hitzeschutzblech sei gesagt, das die Schrauben in der Regel abreissen. Man kann die abgerissenen Schraubenreste aber einfach aufbohren und gegen neue Schrauben mit Muttern ersetzen. Denn hinter den Befestigungen ist genug Platz.

Nun muss der Stabi abgeschraubt werden, da man ansonsten den Achsträger dort nicht bzw. nur sehr sehr schwierig vorbeibekommt bzw. man die beiden Schrauben des Trägers nicht sauber erreicht. 4 Schrauben:


Der Achsträger selbst ist mit 6 Schrauben am Unterboden befestigt. Die 2 Schrauben für die unteren Querlenker kommen ebenfalls raus, damit man die beiden unteren Querlenker aus dem Achssträger aushängen kann. Überblick aller Schrauben am Träger, die raus müssen:






Übersicht der Lösepunkte zum abnehmen des Trägers:
1 - Schraube des Trägers. Unproblematisch.
2 - Schraube des Trägers. Unproblematisch.
3 - Schraube des Trägers. Unproblematisch.
4 - Schraube des Trägers. Unproblematisch.
5 - Schraube der Stabilisatorbuchse. Sieht immer schlimm aus, ist aber ebenfalls unprobelmatisch.
6 - Schraube der Stabilisatorbuchse. Sieht immer schlimm aus, ist aber ebenfalls unprobelmatisch.
7 - Schraube der Stabilisatorbuchse. Sieht immer schlimm aus, ist aber ebenfalls unprobelmatisch.
8 - Schraube der Stabilisatorbuchse. Sieht immer schlimm aus, ist aber ebenfalls unprobelmatisch.
9 - Schraube des Trägerauslegers. Unproblematisch.
10 - Schraube des Trägerauslegers. Unproblematisch.
11 - Schraube des unteren Querlenkers. Nie festgegammelt und auch sonst unprobelmatisch.
12 - Schraube des unteren Querlenkers. Nie festgegammelt und auch sonst unprobelmatisch.
13 - Schraube des oberen Querlenkers am Achsschenkel. Nie festgegammelt und auch sonst unprobelmatisch.
14 - Schraube des oberen Querlenkers am Achsschenkel. Nie festgegammelt und auch sonst unprobelmatisch.
15 - Schraube des Hitzeschutzblechs. Reisst immer ab - aber nicht wild, da man hinter die Halterung kommt, um eine neue Schraube mit Mutter einzusetzen.
16 - Schraube des Hitzeschutzblechs. Reisst immer ab - aber nicht wild, da man hinter die Halterung kommt, um eine neue Schraube mit Mutter einzusetzen.
17 - Schraube des Hitzeschutzblechs. Reisst immer ab - aber nicht wild, da man hinter die Halterung kommt, um eine neue Schraube mit Mutter einzusetzen.
18 - Schraube des Hitzeschutzblechs. Reisst immer ab - aber nicht wild, da man hinter die Halterung kommt, um eine neue Schraube mit Mutter einzusetzen.

Sind die 6 Schrauben vom Träger gelöst, kann man den ganzen Achsträger samt den beiden oberen Querlenkern und Exzentern abnehmen:






Hier sieht man jetzt die auch völlig verrotteten Sturzexzenter, die ebenfalls absolut fertig sind, sich nicht mehr bewegen oder gar lösen ließen:


Auch hier mussten sie abgeflext werden:


Auspressen der defekten Buchse/Exzenter:




Neu eingepresste Buchse:


Alternativ könnte man hier auch einen neuen fertig verbuchsten Querlenker der Firma Febest verwenden. Febest Nummer: 0125-ZZE124R
Dieser kostet allerdings etwa 50 EUR pro Stück. Eine Buchse kostet nur etwa 9 EUR das Stück und ist daher wirtschaftlicher bzw. zeitwertgerechter.

Einsetzen der neuen Sturzexzenter und Nockenscheiben:




Zum verwendeten Korrosionsschutz/Trennmittel der Exzenterbolzen, um zukünftig derartige Kaltverschweissungen zu vermeiden:
Ich verwende einen „selbstgebrauten“ Korrosionsschutz. Ich habe in den letzten Jahrzehnten sehr viel probiert und kam im Endeffekt doch immer zu diesem Zeug zurück. Es ist trocken, zieht kaum Schmutz an, extrem widerstandsfähig, verträglich mit sämtlichen Materialien, nicht abwaschbar, enorm langzeitbeständig, wasserdicht auftragbar, wasserabweisend, verharzt nicht, extrem zäh, haltbar und haftet wie die Hölle.

Das Rezept stammt noch aus alten Bundeswehrzeiten und wurde schon in den 70er Jahren von der NATO zum Abschmieren von hochbelasteten Teilen an Panzern und LKWs benutzt. Ich kenne es da aus der Instandsetzungskompanie der Bundeswehr.
Ich nutze es in meiner Werkstatt an Fahrzeugen für offene Schmierstellen, die stark der Witterung und Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, wie bspw. Bremsleitungen, offene Gewinde, etc. Oder eben auch als Trennmittel/Korrosionsschutz für Bolzen und Buchsen.

Es nennt sich Gurulan. Wer danach im Internet sucht, wird mit Threads aus unendlich vielen Fahrzeugforen totgeschlagen. Gurulan ist eine Mischung aus Vaseline und Bienenwachs. Es wird zusammen im Wasserbad erhitzt und vermischt. Danach härtet es aus und wird zu Gurulan. Das Rezept dafür von der NATO gibt es im Internet. Ich koche es aus 90 % Vaseline (technische Bundeswehr Vaseline S-743 oder mit höherer Viskosität PX6) und 10 % Bienenwachspellets. Ich habe es euch mal hochgeladen:
http://s729700182.online.de/nipponpower/exzenter/gurulan.pdf


Hier schmiere ich die Exzenterbolzen mit Gurulan und setze sie in die Buchse ein. Ich schmiere noch den gesamten Nocken aussen dick damit ein, dass es so gut wie Wasserdicht wird:








Hier mal kurz Bilder, wie ich Gurulan koche:






Der Hinterachsträger ist dann soweit fertig und geht wieder retoure unter das Auto.
Da der Achsschenkel ebenfalls fertig ist, kann auch der jetzt wieder eingebaut werden.
Alles andere wird jetzt auch wieder ein- und zusammengebaut. Stabi, Achsschenkel, Hitzeschutzblech, neue Koppelstangen, Abgasanlage, Stecker der Lambdasonden, Stecker des ABS Sensors.
Der Sitz des Bremsträgers am Achsschenkel mit den 4 Schrauben sollte natürlich noch schön sauber gemacht werden, damit der Bremsträger sauber in den Achsschenkel flutscht.

WICHTIG: ALLE Schrauben, die in Gummibuchsen sitzen, dürfen erstmal nur lose per Hand angezogen werden. Denn das Auto hängt hier auf der Hebebühne ausgefedert in der Luft. Wenn ich jetzt die Schrauben der Gummibuchsen gleich voll anknalle, und den Wagen dann wieder auf den Boden stelle, ihn also wieder einfedere und sich die Gummibuchsen sich nicht in diese Neutralstellung mitbewegen können (weil sie im ausgefederten Zustand schon angeknallt wurden), verdreht sich das Gummi in den Buchsen und ist auf Vorspannung. Das führt zum frühzeitigen Ausfall der Buchsen durch ausreissen und porös werden. Daher erst die Schrauben nur lose mit der Hand einschrauben, Wagen auf den Boden stellen, ein paar mal durchwippen und dann drunterlegen und die Schrauben alle fest anziehen.

Alle 4 Exzenter sind nun getauscht und die Hinterachse lässt sich nun wieder perfekt einstellen:












Das ist übrigens die Ausbeute der Altteile:




Ich hoffe es hat dem einen oder anderen etwas Klarheit über die Sache mit den Exzentern gebracht.
Die Probleme treten beim Celica extrem häufig auf. Vor allem wenn eine Achsvermessung aufgrund einer Tieferlegung oder Reparaturen am Fahrwerk unumgänglich sind.

Für die ganze Reparatur benötige ich in meiner Werkstatt, wenn ich alleine bin, etwa einen ganzen Tag, also +- 10 Stunden.
Wer das das erste mal macht, sollte lieber zwei ganze Tage, besser drei, einplanen.

Gruß,
Ben
 
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#42
Respekt Ben, da ist es ja am Wochenende wirklich nicht langweilig für dich gewesen!
Besonders heftig finde ich diese Fotos wie rostig es teilweise unter den Celicas aussieht.
Zu deiner Bundeswehr Dose habe ich über die 13-stellige Versorgungsnummer folgendes gefunden:

Teil II 6a Spezialprodukte (NATO - standardisiert)BSTFL der Bw 2020Blatt 6a- 8NATO-Kode:S-743Produktverantwortliche(r):WAGBw-Kode:SY7130Wiederholungsprüfung:48VAN:Vaseline, technischSpezifikation:TL 9150-0042, 7alternativ:AIR 3565/A, 2Qualifikation:neinAnwendungsbereich:Vaseline zur Verwendung als Korrosionsschutzmittel, Montagehilfsmittel und Polfett für Akkumulatoren.Gebrauchstemperatur:nicht über + 40 °CZusammensetzung:Naturvaseline (höher schmelzende Kohlenwasserstoffe)CharakteristischePenetration:150 mm/10 bis 230 mm/10Kennwerte:Erstarrungspunkt:+ 40 °C bis + 65 °CFlammpunkt: + 200 °CWeitere Prüfungen:Äußere Beschaffenheit, Farbe, Kinematische Viskosität bei +100°C, Kupferkorrosion, Aschegehalt, Neutralisationszahl und Verdampfungsverlust.Ausweichprodukt:keinesNutzer:m h LVersorgungsnummer,9150-12-120-5637100 g CNSY7130-100GBezugseinheit und 9150-12-140-2475500 g CNSY7130-500GTKZ:Entsorgungshinweise:Über das BwDLZ als besonders überwachungsbedürftiger Abfall beseitigen/verwertenBemerkung:
 
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#43
Mahlzeit!

Da ich tatsächlich gerade mal etwas Zeit hatte, habe ich mal Pics von den Celicas von Kollegen gemacht, mit denen ich zusammen ein paar Dinge am Celica machen konnte. ;)

Der erste ist der 2002er Facelift S Celica unseres Users „koilee“ aus Lüneburg. Da gibt es nichts grossartig zu berichten :D Denn der Wagen wird natürlich von koilee selbst intensiv instand gehalten. Ich habe lediglich eine Beschau des Celicas vorgenommen, ob mir noch irgendwas auffällt, was aber nicht der Fall war. Den O-Ring des immer wieder undichten Kettenspanners haben wir noch getauscht sowie den Keilriemen und eine neue gebrauchte Heckstossstange von JAP Breaking Garage aus Walsrode wurde noch verbaut. Und ein defektes (festes) Handbremsseil hinten rechts wurde noch gefunden. Ist selten, kommt aber bei der Laufleistung schon mal vor. Über 227.000km. Die Schaltmechanik des Getriebes haben wir noch neu abgeschmiert, dass sie wieder etwas besser flutscht. Ansonsten ist der Wagen technisch in einwandfreiem Zustand. Viel Spass weiterhin mit Deinem Celica, koilee!


Der nächste Celica ist von einem Mädel aus meiner Heimatstadt Hildesheim. Ein 2001er PreFacelift S mit 160.000km. Sie hat den Wagen bereits seit 7 Jahren und hat mal vorbeigeschaut, damit ich ihn mal anschauen und Empfehlungen zur Wartung abgeben kann.

Geräuschmäßig war es wirklich so, dass die typischen Celica Problembereiche als Geräuschquelle ausgemacht werden konnten. Die hinteren Gummipufferanschläge der Heckklappe, die Hutablagenpuffer, die Hitzeschutzbleche, Verspanngeräusche von den Bremssätteln vorne, Poltergeräusche der Koppelstangen, schleifende Ankerplatten hinten. Typischer Celica halt :D


Ebenso hatte der Celica auch andere typische Krankheiten. Einen defekten Türschlossmotor, gebrochenes Schlüsselgehäuse, quietschende und schwergängige Schaltmechanik. Die Besitzerin war überrascht, das sogut wie alle Probleme, die sie hatte, ganz typische Celica Probleme darstellen.

Insgesamt habe ich den Wagen auch mal komplett durchgeschaut, um mal einen Eindruck vom gesamten technischen Zustand zu bekommen. Auch hier hatte ich nichts zu beanstanden. Rost war keiner an den typischen Stellen zu finden und auch sonst war technisch nichts zu bemängeln. Das sehe ich wirklich gern. Gerade auch fahrwerks- und antriebsseitig sind die Celicas wirklich immernoch in technisch sehr guten Zustand. Trotz der mittlerweile oft über 20 Jahre.

Dieser Celica hat übrigens einen Optifit Austausch-Motorblock erhalten, der kein Öl mehr säuft.

Der dritte Celica ist auch ein Neuzugang hier im Forum, auch aus meiner Heimatstadt Hildesheim. Es ist der User „Kaiju“. Kaiju hatte mir den Wagen vorbeigebracht, da er ihn sich einige Wochen vorher zugelegt hatte, es sein Traumauto war und er ihn mal von mir anschauen lassen wollte. Es handelt sich um einen 2000er PreFacelift S aus Erstbesitz mit gerade einmal 75.000km. Dementsprechend ist der Zustand natürlich gerade vom Unterboden her überdurchschnittlich gut. Der Wagen sieht wirklich absolut top aus – es ist untenrum nicht einmal Schmutz zu sehen. Ebenso ist auch der Innenraum noch nicht abgenutzt oder abgegrabbelt. Auch die Sitze haben noch einen super Halt. Von der Seite aus gibt es technisch absolut nichts zu bemängeln...








...wenn…ja wenn da nicht der alte Ölsäufer Shortblock wäre :D

Der Wagen säuft leider sehr ordentlich Öl. Es ist ja bekannt, dass es genau dem Laufleistungsbereich entspricht, in dem sich das Problem so langsam manifestiert. Hier allerdings schon enorm.

Auch wenn er schon das Saufen angefangen hat, habe ich als erstes trotzdem mal eine Empfehlun zur Ölspülung mit dem Tunap 157 Reiniger gegeben, mit dem ich äusserst gute Erfahrungen gemacht haben und danach auch ein sehr gutes Öl verwenden. Ebenso empfahl ich die Füllmenge um 0,5l zu erhöhen und neue Min und Max Markierungen auf den Peilstab stanzen.
Es wurde auch ein fehlender Pollenfilter diagnostiziert….erlebt man auch selten. Hat wohl mal jemand vergessen, ihn wieder einzubauen.

Hier mal ein Foto vom speziellen Bremsflüssigkeitsbehälteraufsatz für asiatische Fahrzeuge von KS-Tools:


Ein Wechsel der Zündkerzen ist dringend notwendig. Es sind NGK Kerzen verbaut, die aber schon ganz amtlich runtergebrannt waren:


Natürlich sollten Denso K16RU11 rein.

Ich hatte Kaiju gebeten, mich mal auf dem Laufenden bzgl. des Ölverbrauchs zu halten.
Er hat nach 1000km nochmal nach dem Ölstand geschaut, und dieser war wieder bei der Min Markierung. Er säuft also auch weiterhin viel Öl. Demnach ist hier schon ein gewisses Verschleissstadium eingetreten, das man natürlich auch mit einer Ölspülung nicht wieder rückgängig machen kann. Immerhin hat sich der Spritverbrauch aber verringert, was nicht zuletzt auch an dem neuen Luftfilter und den Zündkerzen liegt.

Mario mit seinem TS aus Hameln war auch mal wieder da :)


Insgesamt bin ich mit den vier Celicas von uns aber sehr zufrieden, was den technischen Zustand angeht. Man sieht also, das die Celicas auch weiterhin und im hohen Alter sehr zuverlässig sind.

Grüße,
Ben
 
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koilee

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#44
Nochmal DANKE für deine Zeit!
War ja doch ein ganzer Nachmittag zusammen gekommen.

...nich 270tkm sondern 227tkm hat er auffe Uhr :) (und noch immer keinen Ölverbrauch)

Grüße aus Italien

Klaus


(aber mit meinem SantaFe hergefahren)
 

Predator

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#46
Hallo Ben,
wie immer ein Spitzenbericht ! Eine Frage, gab es den Pollenfilter nicht nur als Zubehör ? Weil er ausdrücklich im Zubehörkatalog aufgeführt ist (Frischluftfilter Nr. 22, 39,88 €). Ich hatte nämlich auch keinen drin.....
 

CRX_Fan

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#47
Ui...möglich wäre das. Muss ich mal in die alten Listen schauen. Ist mir nie aufgefallen. Man konnte hier und da jeden Falls auch immer mal den besseren Aktivkohefilter verbauen lassen gg. Aufpreis.

Kann wirklich sein. Hätte ich bei den Anfang 00ern nicht gedacht, das es da noch so war.
 

Daniel1988

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#48
Moin zusammen,

Immer wieder schön deine aufwendigen Berichte über die Autos zu lesen. Vorallem der Bericht über die Celica der Dame aus Hildesheim. Das es so viele Kleinigkeiten gibt, die anfallen, die einfach das Rundumgefühl des Autos aber wieder verbessern.

Ich muss auch dringend nochmal in den Norden fahren und Mal vorbeikommen. Nach dem die Umbauten jetzt quasi abgeschlossen sind wäre es nochmal Zeit für eine komplette Bestandsaufnahme

Bis dahin
 
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Magermix

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#49
Hallo,

letztes Wochenende ist es mal wieder Zeit gewesen, Ben und seiner Werkstatt einen Besuch abzustatten:

Auf dem Programm stand die große Inspektion für die Celica also:
Ölwechsel
Bremsflüssigkeitswechsel
Getriebeölwechsel
Servoflüssigkeitswechsel
usw.

Ebenso den Thermoregler im Fußraum zu reparieren.


Wie immer hat Ben sich vertrauensvoll dem Kfz angenommen, und ich bin wieder ein Mal begeistert:
Bei den momentanen eisigen Temperaturen merkt man gerade beim Kaltstart wie gut die Schaltung funktioniert,
und wie leicht er sich lenken lässt! :)
Vor der Inspektion ging das etwas "zäher".

Es war bei ihm wieder sehr informativ, mit der Erkenntnis das die Motorhaube bei meinem Facelift über
diese "Gummi-Türstopper" einstellen lassen kann. :cool:
 

CRX_Fan

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Wie bestimmt schon einige in meinem WhatsApp Status gesehen haben...heute war...recht zufällig...ein kleiner "Red Celica Day" in meiner Werkstatt :D

Ich hatte Besuch von "Bencelica" mit seinem roten S-Facelift aus Bochum für ein paar kleine Service Angelegenheiten. Rein Zufällig hat mir an diesem WE auch ein anderer User aus Karlsruhe seinen roten Facelift TS da gelassen.

Und meiner parkte auch gerade in meiner Werkstatt. Zack Drillinge :D
Da musste ich mal nen Pic machen :D






Der 2003er Facelift TS auf der Bühne hat leider sehr viele Baustellen. Massiven Rostbefall an den Schwellern, Tankeinfüllstutzen durchgerostet, Kupplung völlig hinüber, Ausrücklager defekt, Hinterachse durchgerostet, Xenon Scheinwerfer gelb. Hier auch schön der EInsatz vom Rauchgastester zu sehen, um die Leckstelle im Tankeinfüllstutzen zu finden.


















Ich werde euch mal über den roten Facelift TS auf dem Laufenden halten und auch nochmal im Rost Thread den Verlauf posten.
 

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Moin, ....was ist das für ein Schlauch im Schweller ??? (im 3ten Bild )
Schade um den TS , aber der hat es wohl hinter sich !??
Kunde will es bislang noch machen lassen. Mein Karosseriebauer freut sich schon mächtig *Ironie* :D

Er hat den Wagen erst vor 2 Jahren gekauft. Für einen Facelift TS sehr günstig.
Wäre es ein S, würde ich sagen, das es ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Aber da es ein Facelift TS ist mit entsprechender Ausstattung (gelochtes Leder, Xenon, OE Navi, Sitzheizung, Echtglas Schiebedach) und er ihn für einen mittleren vierstelligen Betrag gekauft hat, werden wir aktuell mal ausrechnen, wo wir kostentechnisch landen werden, wenn er komplett instandgesetzt wird.
Die Facelift TS werden bekanntermaßen sehr hoch gehandelt.
Wir werden mal sehen....
Kupplung, Einfüllstutzen, Hinterachse...das ist alles Klimperkram zum machen. Aber die Karosserie in dem Fall ist schon recht brutal, weils halt nicht nur aussen ist, sondern innen bereits gut weitergeht und sogar schon durch die Rückseite durchlöchert ist.

Der Schlauch ist für den Schiebedachablauf. Äusserst ungünstig von Toyota konstruiert, das er sich direkt in den Schweller "erleichtert" :D
 
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CruiserTom

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Hi Ben

Nur mal so als Referenz... was heisst für dich, dass ne Celi "ordentlich Öl" säuft..? Ich hab ja auch den nicht überarbeiteten Shortblock, meine steht jetzt bei 191tkm und gönnt sich ziemlich genau 0.4l auf 100km. Muss ich mir da schon Gedanken machen..? Eigentlich find ich das nicht wahnsinnig bedenklich, also wenn es jetzt nicht der 1zz wäre.. ich hatte den 2L Duratec schon in zwei Fiesta ST's und auch im Mazda3, alle haben sich min. 0.5l oder mehr gegönnt und das schon in jüngeren Jahren und mit weniger als 100tkm, war bei dem Motor aber auch "normal". Bei der Celi mache ich mir da schon mehr Sorgen...
 

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#56
Hi Ben

Nur mal so als Referenz... was heisst für dich, dass ne Celi "ordentlich Öl" säuft..? Ich hab ja auch den nicht überarbeiteten Shortblock, meine steht jetzt bei 191tkm und gönnt sich ziemlich genau 0.4l auf 100km. Muss ich mir da schon Gedanken machen..? Eigentlich find ich das nicht wahnsinnig bedenklich, also wenn es jetzt nicht der 1zz wäre.. ich hatte den 2L Duratec schon in zwei Fiesta ST's und auch im Mazda3, alle haben sich min. 0.5l oder mehr gegönnt und das schon in jüngeren Jahren und mit weniger als 100tkm, war bei dem Motor aber auch "normal". Bei der Celi mache ich mir da schon mehr Sorgen...
Was stark Richtung 1 Liter geht ist nicht schön. geht es über 1 Liter, ist definitiv was im argen.
 

koilee

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#57
Kommt aber stark auf die Fahrweise an. Meine nimmt so 0,1l /1000km bei sehr verhaltener Fahrweise, aber auch bis 0,5 wenn ich wilde Sau spiele.

Hatten mal einen Polo 5n als gemeinschaftlichen Besitz mit 3 Arbeitskollegen.....Jeder hatte ihn jeweils eine Woche. Der junge wilde Kollege hat es in einer Woche geschafft von Max nach Min zu fahren , während bei uns beiden anderen Fahrern null Ölverbrauch zu erkennen war!
 

CruiserTom

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#58
Was stark Richtung 1 Liter geht ist nicht schön. geht es über 1 Liter, ist definitiv was im argen.
Ah ok, dann kann ich im Moment ja noch beruhigt schlafen :). Vielen Dank für den Input. Eigentlich ist ein Verbrauch von 0.4l/1000km bei einem 23-jährigen Auto mit bald 200tkm nicht wirklich schlimm, sofern er sich nicht noch massiv steigern wird. Ich behalte das aber penibel im Auge, habe mit dem Auto nun ca. 12tkm gemacht und die 0.4l scheinen sich bis jetzt zu halten.

@koilee Ja das klingt auch einleuchtend, dass die Fahrweise da einen grossen Einfluss hat. Ich würde mich jetzt nicht als sehr verhalten bezeichnen, aber die "wilde Sau"-Zeiten sind schon lange vorbei. Klar drehe ich den Motor über eine schöne Bergstrecke auch mal etwas aus, aber über 5000 Umdr. sieht er so gut wie nie. Hier in der Schweiz mit 120kmh auf der AB sind ja hohe Drehzahlen über einen längeren Zeitraum eh kaum möglich, ausser man schaltet nicht hoch :). Entsprechend bewege ich die Gute mit einem Verbrauch von +- 7L / 100km.
 

CRX_Fan

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#59
Es gibt übrigens Infos zu dem roten Facelift TS aus Karsruhe, der aktuell noch bei mir steht. Mein Karosserieschlosser war da und hat sich die Rostschäden angeschaut. Wir sind da zu der gleichen Entscheidung gekommen. In Anbetracht der weiteren Schäden an dem Fahrzeug (Kupplung völlig hinüber, Einfüllstutzen durchgerostet, Hinterachse durchgerostet, hier und da Lackabplatzer, etc.) macht es hier keinen Sinn mehr, da umfangreiche Karosseriearbeiten anzufangen, samt Anfertigung von eigenen Blechen und/oder Beschaffung von Schwellerfragmenten aus anderen Schlachtern. Die Schweller sind wirklich auf der gesamten Länge geschädigt, sowohl aussen, wie innen, als auch auf der Rückseite.
Der Motor hat 232.000km runter, der aktuelle Besitzer ist der 9te Besitzer...der Wagen hat schon alle Ecken von Deutschland gesehen. Das lässt den Wert nicht unbedingt steigen.

Ich habe hochgerechnet, das man hier etwa 5-6000 Euro reinstecken müsste, um ihn überhaupt technisch wieder fit zu machen...und da ist noch keine Kosmetik bei.

Daher wird der Wagen leider demnächst zum Schlachten angeboten. Nicht von mir, aber so wie es ausschaut von einem unserer Forenschlachter hier in der Community. Da laufen demnächst noch Verhandlungen.

Schade drum...aber immerhin gibts dann ein paar feine Facelift TS Teile für unsere Community ;) (kompletten TS 2ZZ Swap ohne Fehlercodes, Xenon, gelochtes Leder mit Sitzheizung, Echtglas Schiebedach, Facelift Innenausstattung, TS Alupedale, Facelift TS Tacho, Facelift Rückleuchten, SRA, ALWR, neu lackierte Frontschürze mit SRA Hörnern, originaler Kat ohne P0420 Problem, etc.)
 
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CRX_Fan

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#60
Moin allerseits,

ich hatte wieder Besuch von Foren Usern in meiner Werkstatt und wollte euch natürlich wieder aus erster Hand daran teilhaben lassen, wie so die Zustände der User Celicas sind und was man so an den Autos machten musste.

Erstmal wurde der besagte sehr rostige rote Facelift TS eines Users, der bei mir zur Zustandsbeurteilung war, von unserem Schlachter Eddy194, direkt bei mir zum schlachten abgeholt. Eine Instandsetzung wäre zu aufwendig und zu kostenintensiv gewesen und hätte sich, auch in Anbetracht des sonstigen Zustandes und der Anzahl von Vorbesitzern, absolut nicht gelohnt. Die Beschaffung einer besseren Basis ist da deutlich sinnvoller, wirtschaftlicher, schneller und nachhaltiger.

Hier verlädt Eddy den Celica, der aktuell auch bei ihm in Teilen zum Verkauf steht:


Dann hatte ich Besuch von einem User aus Leipzig. Der hat seit etwa 2 Jahren einen 00er PreFacelift Celica mit 200tkm Laufleistung. Er bat mich, mal eine Bestandsaufnahme zu machen, um zu schauen, ob sich künftige Investitionen in das Auto lohnen.


Ich habe also als erstes Mal nach Rost geschaut. Ein Radlauf wurde bereits gemacht (es wurden T20 Bleche eingeschweisst). Danach die Schwellerverkleidung abgenommen. Und die Schweller sahen absolut top aus. Eine kleine Stelle HL mir Rostansatz, bedingt durch Feuchtigkeitsansammlungen (Laub, Schlamm) unter der Schwellerverkleidung. Aber absolut nichts wildes und auch nur äusserlich. Der Hinterachsträger ist auch im normalen Zustand – nicht durchgerostet:


Die Motorkontrollleuchte brannte mit einem P0171. In dem Zuge haben wir gleich einen kleinen Service gemacht und die Zündkerzen und den Luftfilter erneuert, sowie den LMM gegen einen gebrauchten LMM von mir probehalber ausgetauscht. Und der Fehler blieb dann auch weg.

Der Motor hat moderaten Ölverbrauch – aber nicht exorbitant hoch.
Es ist ein TTE Heckspoiler und eine TTE Frontlippe verbaut, sowie ein TTE Endschalldämpfer. Also auch gute OE Zubehör Teile.
Insofern hatte ich keine Bedenken bzgl. künftiger Investitionen.

Unser User wollte zuerst einmal den Rostansatz am Schweller angehen und auch das Fahrwerk, da es noch die ersten Dämpfer sind und auch die Staubschutzmanschetten und Anschlagpuffer defekt waren. Ebenso waren TTE Tieferlegungsfedern verbaut, die vermutlich auch schon Jahrzehnte drin waren und natürlich zusätzlich die originalen Dämpfer belasteten. Er wollte gern die Kombination aus Kayaba Stossdämpfern und H&R Tieferlegungsfedern haben.

Wir haben daher alles nötige besorgt. Unter anderem mussten natürlich auch alle Exzenter, inklusive Lagerbuchsen erneuert werden. Da das Budget im Auge behalten werden sollte, wurden ein paar Teile nicht als OE Toyota Teile bestellt, sondern auch aus dem Zubehör.

Folgende Teile fanden Anwendung:
Stossdämpfer komplett Kayaba
Koppelstangen vorne Meyle und Herth+Buss
Staubmanschette Stossdämpfer VA Febest
Anschlagpuffer Stossdämpfer VA original Toyota
Federbeinstützlager Stossdämpfer VA Kayaba
Federunterlage Stossdämpfer VA Febest
Staubdichtung Stossdämpfer VA original Toyota
Koppelstangen HA TRW
Staubmanschette Stossdämpfer HA Febest
Anschlagpuffer Stossdämpfer HA original Toyota
Satz H&R Tieferlegungsfedern
kompletter Exzentersatz original Toyota
Exzenterbuchsen und diverse Lagerbuchsen von Febest und GSP

Hier ein paar Bilder des Umbaus:





















Die Hinterachse musste raus, weil alle Exzenter absolut miteinander vergammelt waren und sie mit der Flex rausgetrennt werden mussten:













Der Rostansatz hielt sich wie gesagt in Grenzen, es war kein tiefer Porenrost vorhanden. Daher konnte man ihn gut mit einer Vliesscheibe anschleifen und mit einem Rostkonverter behandeln. Hier in dem Fall Kovermi (arbeitet anders als ein Roststopper wie Owatrol). Danach kamen dann mit Zwischentrocknungszeiten von jeweils einem Tag noch zwei Schichten Ovagrundol Chlor-Kautschuk Primer drauf, darüber dann zwei Schichten schwarzer Chassislack O.H. welcher perfekt zum restlichen Schwarz der Lackierung passte:











Der Celica fährt sich nach der Erneuerung des Fahrwerks und einiger Buchsen samt Achsvermessung nun auch wieder brutal direkt. Natürlich ist er durch die Neuteile auch noch eine Spur straffer geworden. Klar…alles ausgeleierte wurde ja gegen stramme Neuteile ausgetauscht.

Soviel erstmal dazu.


Gruß,
Ben
 
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