Folgende, maßlos übertriebene Liste aus diversen Oldtimer Zeitschriften, wenn es um eine langfristige Einlagerung geht (über Jahre hinweg). Für eine WInterpause aber doch overdosed. Manche Autos stehen bei Händlern länger draussen auf dem Hof rum.
Vor dem Einlagern:
- Wagen gründlich reinigen (auch Unterboden wegen Salz, etc.)
- Am Tag der Einlagerung den Wagen ein kleines Stück auf die Autobahn
heiss fahren, um sicher zu gehen, das sämtliches Wasser aus dem Auspuff vom waschen
verdunstet (um Rost am Auspuff vorzubeugen, Kondenswasser, etc.) und der Wagen absolut trocken ist und nicht nass abgestelt wird.
- Altes Öl ablassen und 3/4* neues Einfüllen (Altes Öl enthält Verunreinigungen und Stoffe,
die den Kurbeltrieb und deren Materialien im Motor angreifen können, bei langer Standzeit)(*Warum nur 3/4 wird am Schluss erklärt)
- idealerweise die Zündkerzen rausschrauben und in jeden Zylinder etwas Öl reinspritzen, um das Risiko von Riefen und Kratzern der trockenen Wände und Ringe beim ersten Start nach so langer Zeit zu minimieren.
- Motor ohne C/OPN Relais mit dem Anlasser einige Sekunden drehen lassen um ihn durchzukurbeln und etwas Öl zu verteilen (ohne das Relais springt er nicht an)
- Den neuen Ölfilter vor dem anschrauben ebenfalls auffüllen, damit beim ersten Start in der neuen Saison dieser schon voll ist und die Schmierstellen schneller erreicht werden! Alternativ kurz ohne Benzinpumpenrelais ein paar Sekunden orgeln lassen, ohne das er anspringt.
- Bei Metalltanks volltanken (sonst Rostbildung möglich)
- Polieren oder wachsen sind von Vorteil, um Staub später einfacher runterzubekommen!
Während der Einlagerungszeit:
- Batterie ausbauen und an ein Erhaltungsladegerät hängen und in einem warmen Raum lagern
(Bei normalen Ladegeräten ab und an mal die Batterie ans Ladegerät hängen, wenn nötig Wasser nachfüllen)
- Den Wagen auf Altbereifung stellen (NICHT aufbocken, die Achsen müssen normal belastet sein, ein Auto ist dafür gebaut, immer mit seinem eigenem Gewicht auf den eigenen Rädern zu stehen)
(Wenn keine Alträder vorhanden sind, Reifendruck erhöhen und öfters den Wagen vor und zurückschieben um Standplatten vorzubeugen)
- Generell den Wagen öfters vor und zurückschieben, um die Lager nicht zu lange immer an der gleichen Stelle punktuell zu belasten. Ebenso ab und an mal durchwippen, damit Dämpfer/Kolbenstangen und Gummibuchsen nicht zu lange an der selben Stelle verharren.
- Handbremse lösen (sonst Gefahr des festgammelns) und Gang in Leerlaufstellung bringen (Sonst Belastung des Getriebes/Kupplung, wenn er abschüssig steht) (Wagen mit Kanthölzern vor wegrollen schützen).
- Den Wagen gelegentlich etwas hin und her schieben, damit Wellen/Radlager/Buchsen/Traggelenke nicht einseitig belastet werden und auch mal lenken
- Den Wagen gelegentlich auf und abwippen, damit Dämpferstangen nicht in einer Position verharren
- Ab und an die Bremse treten, damit die Bremskolben und HBZ Kolben sich bewegen und nicht festrosten (Ebenso Handbremse
gelegentlich ziehen und lösen)
(Bei Hydraulischen Kupplungen ab und an die Kupplung treten)
- WICHTIG!!!!!! Den Motor, nachdem er abgestellt wurde, NICHT mehr starten. So schwer es einem auch fällt,
es ist extrem schädlich. Kaltlaufphase/Kondenswasserbildung, etc... sind Gift!! Kondenswasser bildet sich in kaltem Zustand rasend schnell!
Nach Möglichkeit gelegentlich den Motor per Ratsche an der Riemenscheibe einige Umdrehungen drehen, damit Bauteile wie Kolben und
Lager, Nockenwellen, etc. (wenn vorhanden auch Zahnriemen) nicht in der gleichen Position verharren oder sich Ablagerungen/Verklebungen/Verpappungen im Motor bilden können! Alternativ ohne Benzinpumpenrelais orgeln lassen.
- Leider bleibt es nicht immer aus, das bei der langen Standzeit der Reibbelag der Kupplung etwas Flugrost ansetzt, was sich nach der Winterpause oft in Rupfen oder Schaltschwierigkeiten bemerkbar macht. Diese sollte aber nach einigen Warmlaufzyklen der Kupplung verschwinden!
- Fenster einen Spalt geöffnet lassen und Luftentfeuchter ins Auto stellen, vorzugsweise auch mal durchlüften. Dichtungen mit modernen Gummipflegestiften OHNE Silikon vor dem austrocknen schützen.
Mittlerweile gibt es sogar für Fahrwerks- und Antriebskomponenten Gummischutzsprays, die vor Porösität schützen.
- Motroröffnungen (Ansaugtrakt) verschliessen wegen Schmutzbildung und eventuell Nagern
- Wenn der Wagen abgedeckt wird, ist auf ausreichend Luftzirkulation zu achten. Ebenso muss es ein absolut lackschonendes Material sein und es darf sich kein Dreck in diesem Material befinden
Nach dem Einlagern:
- Die Zündung für ein paar Minuten einschalten (Initialisierungsvorgang) [Beim Celica nicht notwendig]
- Kurz vor dem starten den restlichen 1/4 Liter Öl einfüllen (damit während der Startphase
wenisgtens ein kleines bisschen Öl im Kopf vorhanden ist, auch wenn es nur marginal ist und nur ein paar Stellen erreicht werden)
- Starten und den Wagen kurz im Leerlauf laufen lassen, bevor man losfährt (nicht zu lange im Leerlauf ohne Last laufen lassen -> Kondenswasserbildung das sich an den Brennraumwänden niederschlägt und das Öl verseucht. Daher so schnell wie möglich losfahren)
- Wurde der Wagen nicht abgedeckt, ist erst der Staub mit Wasser zu entfernen (NICHT TROCKEN!!! KRATZERGEFAHR). Die Scheibe VOR dem ersten benutzen der Scheibenwischer vom Staub entfernen.